ADAMANTRA - Act III: Pareidolia Of Depravity
Mehr über Adamantra
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 25.10.2024
- Treacherous Valour
- Charade Of Cruelty
- Hypocrites
- Of Beasts And Angels
- Morpheme
- An Unfinished Tale
- False Illusions
- Paradise Epilogue
Ein grandioses Comeback.
Total schade eigentlich, dass die Herren von ADAMANTRA sich offenkundig darauf verständigt haben, ihre Band im Teilzeitbetrieb laufen zu lassen. Seit dem letzten offiziellen Release ist gleich mal eine ganze Dekade verstrichen, in der die finnischen Prog-Metaller jedoch ganz offensichtlich genügend Inspiration aufschnappen konnten, um ihren Sound weiter zu verfeinern und ihre stille, bereits damals mitschwingende Huldigung früherer SYMPHONY X-Releases weiter zu festigen.
"Act III: Pareidolia Of Depravity" verneigt sich nämlich nicht nur rein zufällig vor Platten wie "Twilight Of Olympus" und "The Divine Wings Of Tragedy". Zumindest kann die Band nur schwer das Gegenteil beweisen, wenn sie die Dramaturgie so weit hochfährt wie in 'Charade Of Cruelty' bzw. die Vermengung von symphonischen Arrangements und progressivem Power Metal mit dezentem neoklassischen Background so toll zusammenbringt wie im herausragenden 'Of Beasts And Angels'.
Lediglich die Einflüsse von Michael Romeo und Co. als Grundlage für die Kritik zu nutzen, wäre dem vielschichtigen Release gegenüber jedoch kaum gerecht. Schließlich arbeiten die Finnen auch mit feinen emotionalen Linien ('An Unfinished Tale'), zitieren gerne auch mal den finnischen Melodic-Metal-Katalog ('Hypocrites') und geben ihrem neuerlichen Konzeptwerk in 'Paradise Epilogue' auch einen leichten Hörspiel-Charakter, der jedoch eher für die Nerd-Gemeinde unter den Zuhörern angedacht ist. Betrachtet man indes den rein musikalischen Teil der dritten Scheibe, kann man nur begeistert in die Hände klatschen, einerseits über die tolle Handwerkskunst, die ADAMANTRA hier präsentiert, andererseits aber auch über das durch und durch elegante, manchmal dramatische, aber niemals theatralische Songwriting, das den eingangs erwähnten Vergleich definitiv nicht scheuen muss.
Diese Finnen machen auf "Act III: Pareidolia Of Depravity" nicht nur einen gewaltigen Schritt nach vorne, sondern auch ordentlich Werbung für eine intensivere Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Bandprojekt. Alleine deswegen kann man nur hoffen, dass die Wartezeit bis zum nächsten Release nun ein wenig gedrosselt wird. ADAMANTRA kann nämlich problemlos im Konzert der ganz großen Acts mitspielen und stellt dies auf der neuen Platte auch eindeutig und unmissverständlich unter Beweis!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes