ADAMIND - Balance
Mehr über Adamind
- Genre:
- Progressive Metal
- Still Standing (Instrumental)
- The Final Dream
- The Mist
- Memories
- Balance
- Walking Through
- Focus
- Dressed In White
- The Last Breath
Kanadische Bands genießen hierzulande einen überdurchschnittlich guten Ruf, nicht zuletzt deshalb, weil ein Großteil der dort ansässigen Bands mit zu den originellsten Formationen weltweit zu zählen ist und dessen musikalische Ergüsse querbeet beeindruckende Monumente darstellen.
Das aus dem französischsprachigen Teil Kanadas, genauer gesagt aus dem Herzen davon, der Stadt Quebec, stammende Quintett ADAMIND, das erst seit knapp drei Jahren zusammenspielt und nun mit "Balance" sein Debütalbum vorlegt, schickt sich an, in die Fußstapfen ihrer großen Landsmänner zu treten, auch wenn der Weg an die Spitze noch ein weiter und harter sein wird. Das Quintett, bei dem Mathieu Fiset, der hier wie auch bei MAG, dem Solo-Projekt von QUO VADIS-Gitarrist Marc-Andre Gingras, in die Tasten greift, wohl der bekannteste Kopf sein dürfte, kredenzt uns abgefahrenen Progressive Metal, der mitunter zwar noch ein wenig überambitioniert wirkt, von der Machart her jedoch bereits jetzt zu beeindrucken weiß. Acht Tracks inklusive eines Intros kredenzen uns die fünf Frankokanadier, die zwar allesamt einige Durchläufe bedürfen, um das imposante Sammelsurium an vielschichtigen Ideen auch nachvollziehen zu können, die aber sehr wohl auch über zwingende Momente verfügen.
Die Herrschaften wissen zudem ihre Songs durchwegs mit reichlich Kraft auszustatten, so dass hier nicht nur Progressive-Metal-Puristen hellhörig werden sollten, sondern ebenso die Klientel, die sich eher zum Prog/Power Metal hingezogen fühlt. Einzig die Tatsache, dass ADAMIND mitunter zu viele Ideen gleichzeitig verfolgen, trübt die uneingeschränkte Freude ein wenig, diesbezüglich wäre eine Straffung der Songstrukturen für den nächsten Versuch angesagt. Das war's aber auch schon wieder mit der Meckerei, vielmehr überwiegt das Positive auf "Balance", dessen Tracks teilweise recht hart zu knackende, aber immens herz- und auch schmackhafte Nüsse geworden sind.
Auch Sänger Tony Cassista macht da keine Ausnahme, verfügt er doch über eine nicht minder gewöhnungsbedürftige Stimme und singt vorwiegend in höheren Regionen. Dabei verliert er sich jedoch mitunter auf schier unerreichbaren Gipfeln, womit er wohl nicht jedermanns Geschmacksnerven treffen wird. Allerdings kann man dem jungen Mann sehr wohl bereits reichlich Charisma und zudem jede Menge an Wiedererkennungswert attestieren, was auf ADAMIND generell zutrifft. Auch wenn es sehr wohl Querverweise an Formationen wie DREAM THEATER und Konsorten zu finden gibt, hat diese Truppe ein sehr eigenständiges Album abgeliefert, das einmal mehr den Status von Bands aus dem Ahornland unterstreicht.
Anspieltipps: The Final Dream, Memories, Focus, The Last Breath
- Redakteur:
- Walter Scheurer