ADJUST THE SUN - Devouring Worlds
Mehr über Adjust The Sun
- Genre:
- Melodic Death Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 25.05.2012
- Intro ('citadel')
- Dead Light
- Mechanical
- Pressure From The Crossroads
- Down
- The Mask
- The Remote-Controller Walkthrough
- Inner Autumn
Chimäre mit Potenzial
Aus Erlangen kommt diese sechsköpfige Truppe, die sich ADJUST THE SUN nennt und nach eigenen Angaben eine Mischung aus Melo Death und Progressive Metal spielt. Doch so wahnsinnig nahe kommt man keinem der beiden Schubladen, sodass sich eine Auffassung a la "nicht Fisch, nicht Fleisch" nicht ganz abstreiten lässt.
Mit 40 Minuten und acht Tracks ist "Devouring Worlds" ziemlich überschaubar und die meisten Songs sind recht kurzweilig ausgefallen. Das macht das Hören recht angenehm, Stärken und Schwächen fallen netterweise direkt auf. Zu Gute halten muss man den Jungspunden, dass hier nicht wahllos kopiert und nachgeeifert wird, sondern durchaus eine eigene Note zu vernehmen ist. In Sachen Melodien und Eingängigkeit haben ADJUST THE SUN ihre Stärken, und auch die verschiedenen Schattierungen der Vocals laufen äußerst gut rein. Von progressiven Spielwiesen ist man dabei allerdings ziemlich weit entfernt, ohne das Riffing schlecht machen zu wollen. Gleichwohl spürt man auf den meisten Songs, dass auch Death-Metal-Gefilde nicht so sehr gestreift werden, wie man es vermuten würde. 'Mechanical', eine an sich wirklich gute Nummer, könnte entweder mehr Härte oder mehr Vertracktheit vertragen, oder auch beides. So führt es halt dazu, dass die Songs nicht vom Fleck kommen und nur die Ansätze von guten Ideen erkennbar werden.
Auch die Keyboards sind zu weit im Hintergrund, sodass sie beispielsweise bei 'Pressure From The Crossroads' oft nur zu erahnen sind, obwohl ein paar geschickte Synthie-Einsätze dem Sound der Band gut stehen würden. Ich habe das Gefühl, dass einiges an Potenzial für abgedrehtere Songs vorhanden ist, es aber nicht ausgeschöpft wird. Deswegen ziehen sich auch einige Nummern etwas, wie das SWALLOW-THE-SUN-lastige 'Down' oder das folgende 'The Mask', obwohl hier die Gitarrenarbeit deutlich hervorsticht.
Für ADJUST THE SUN gilt, was auf so viele junge Bands mit ihrer ersten Eigenproduktion zutrifft: auf die eigenen Stärken konzentrieren und diese mehr herausarbeiten. Im Jahr 2012 ist es fast unmöglich, etwas musikalisch noch nie da gewesenes aufzunehmen, sodass man gut beraten ist, den eigenen Dunstkreis nicht zu groß werden zu lassen. Ich kann mir die Truppe jedenfalls gut als Progger vorstellen, denn dass sie musizieren können, beweisen sie auf ihrer Debüt-LP "Devouring Worlds". Wie sagt man so schön, wir sehen uns dann im "Recall"!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher