ADLIGA - Kali Paciace Nieba (EP)
Mehr über Adliga
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 01.12.2020
- Vandroŭnik
- Nakanavanne
- Kali Paciace Nieba
- Buravesnik
- Boj
Als ob man 1000 Seen mit Tränen füllen wollte.
Noch etwas ganz Besonderes für den Liebhaber von Doom-Metal mit weiblichem Gesang ist dieses EP-Debüt von ADLIGA aus Belarus. Unzählige Male liefen die drei Songs (plus zwei Verbindungsstücke) bei mir jetzt schon durch, und hach, was liebe ich diese düster-schöne Winterstimmung, die die Musiker aus dem politisch so gebeutelten Land vermitteln. Die Band spielt sie, diese harmonischen Bögen, die mich immer ins Herz treffen, dazu verzaubert Sängerin Kate Sidelova im Stile einer jungen Marcela Bovio mit wehmütigen, manchmal aber auch kämpferischen Stimmlagen. Und dazu singt sie in ihrer Landessprache, was der Musik nochmal einen Tick mehr Emotionalität heraus kitzelt.
Dabei fällt es mir schwer, ADLIGA zu vergleichen, denn Ähnliches habe ich nur von ELFONIA, Marcela Bovios erster Band gehört. ADLIGA ist aber doomiger, metallischer, verzweifelter, mit herrlichsten Mittneunziger "sorrow leads", was die Band in die Nähe von alten MY DYING BRIDE/KATATONIA/AMORHIS/PARADISE LOST/WITHIN TEMPTATION rückt. Im abschließenden Track 'Boj' (zu deutsch: Schlacht) kreischt Kate zuerst sogar alle Frustration heraus, bevor sie mit erhebendsten Refrainzeilen alle Fans von derartiger Musik einzufangen versucht. Und die Leadgitarre wimmert und heult sich die Seele aus, als ob sie 1000 Seen mit Tränen füllen wollte. In sich ist diese EP für mich eine perfektes Stück Musik. Noten gibt's aber bei EPs bei mir nicht.
- Redakteur:
- Thomas Becker