ADMIRE THE GRIM - Rogue Five
Mehr über Admire The Grim
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 13.01.2023
- The Flood
- Mad Queen Of The Second Sun
- Admire The Grim
- Rogue Five
Furioser, aber noch etwas ungestümer Einstand der Finnen.
Das finnische Label Inverse Records ist in den letzten Jahren zu einem Heimathafen für zahlreiche vielversprechende Metal-Newcomer aus Skandinavin und Europa geworden, sodass ich inzwischen eigentlich immer schon hellhörig werden, wenn der Name der Plattenfirma fällt. So auch im Falle der Finnen ADMIRE THE GRIM, die sich zu Beginn des Jahres 2021 gegründet haben und nun mit "Rogue Five" ihr Debüt auf EP-Länge hinlegen.
Musikalisch segelt der Fünfer dabei vor allem im Fahrwasser seiner Landsleute CHILDREN OF BODOM, wobei ich vor allem die Phase zwischen "Hate Crew Deathroll" und "Are You Dead Yet?" als primäre Inspirationsquelle ausmachen würde. Garniert wird das Ganze mit einer ARCH ENEMY-Schlagseite, einigen Klargesängen und einer ordentlichen Portion Euro-Power-Metal, die sich gut ins melodische Todesstahlklangbild einfügt. Da die beiden Gitarreros Jani Loikkanen und Sirja Ojaniemi zusätzlich auch noch mächtige Alexi-Laiho-Fans zu sein scheinen, schimmert der Einfluss des viel zu früh verstorbenen COB-Masterminds praktisch in jeder Note der beiden durch, was dafür sorgt, dass der Opener 'The Flood' oder das folgende 'Mad Queen Of The Second Sun' eigenartig vertraut klingen. Doch nicht nur die beiden Flitzefinger lassen in den ersten Minuten der EP viel Potential erahnen, auch Fronterin Katri Snellman macht eine hervorragende Figur. Ja, ihre Klargesänge sind durchaus noch etwas wackelig, aber sobald sie growlt oder schreit, geht hier mächtig die Post ab.
Muss bei "Rogue Five" also jeder Fan der Mannen vom Lake Bodom zuschlagen? Nicht zwingend, denn auch wenn der Fünfer nur so vor Talent und Ideen strotzt, werden die einzelnen Versatzstücke noch zu selten zu komplett zwingenden Kompositonen zusammengebaut, die einem sofort im Ohr bleiben. Am meisten hat noch das bereits erwähnte "Mad Queen Of The Second Sun" das Potential zum echten Hit, während auch der abschließende Titeltrack mit seiner Thrash-Schlagseite zumindest einige starke Momente zu bieten hat. Einziger Ausfall bleibt damit in meinen Ohren 'Admire The Grim', das etwas zu sehr auf Katris Klargesang setzt, der für mich einfach noch nicht ganz überzeugend klingt und hörbar auch an mancher Stelle mit etwas Studiomagie nachbearbeitet werden musste.
Das Fazit soll dennoch nicht im Ansatz negativ ausfallen, denn auch wenn die Finnen momentan noch etwas zu forsch an ihre erste EP herangehen, darf man sehr gespannt sein, was bei ADMIRE THE GRIM mit etwas mehr Erfahrung und kompositorischer Reife entstehen kann. "Rogue Five" jedenfalls ist schon einmal ein vielversprechender Einstand.
- Redakteur:
- Tobias Dahs