ADOR DORATH - Symbols
Mehr über Ador Dorath
- Genre:
- Melodic -Symphonic-Black-Metal
- Label:
- SHINDY Productions
- Release:
- 01.07.2006
- Rosa
- Vitriol
- Earth
- River
- Desert
- Mountain
- Balance
- Limits
- Nine
- Island (Bonus Track)
Mein letzter Besuch in Tschechien ist noch ziemlich frisch. Es war kalt, aber schön barock, üppig, verwinkelt, verwittert, geheimnisvoll. Auch hier hatte sich mir der Eindruck aufgedrängt, den Tschechen sind Gespenstereien und andere dunkle Mysterien ziemlich nahe. Fährt man durch das schöne Land, sind Wälder und bewohnte Grauheit bestimmend. Morbidität nennt man so etwas. Auch Charme. Hier fällt die Überleitung zu ADOR DORATH nicht schwer. Denn Schwermut und Düsternis oder beginnende Vermoderung sind spontane Eingebungen, die Einen beim Ritt auf deren Rhythmen befallen. Das war gerade ziemlich pathetisch und verwirrend. Mal lieber nüchterne Fakten:
Böhmen, Mähren, Pragbewohner
Trolle, Elfen, Lichtverschoner
all das sind sie, ich kann dies sprechen
ADOR DORATH, moderner - Tschechen.
Will's kunden Euch, nicht vorweghalten
um wen sich's dreht - um welch' Gestalten.
Auf frühern Bildern warn's mal sieben,
doch in der Zeiten dunkler Jahre
wiewohl sie all' voll langer Haare
ist eine Musicae zurückgeblieben.
Der Sänger, mannhaft, schütter Haar,
trägt uns den Manngesange dar.
Duelliert sich unentwegt, mit einer Maid – daneben steht.
Hinter einem Tastenkasten, fuhrwerkt ein Bart,
ohne zu rasten.
Langstielig, auch zarter mit Saiten,
sieht man dort die Triade streiten,
müh't sich ab mit Ton um Ton
von dem wir ein'ges hörten schon.
Kontraste schleichen sich heran,
in jedem Lied im Aufbau dann.
Wenn Goten durch die Wälder hechten,
um ander' Volkstämme zu knechten,
so läuft dies Muck' als Beiwerk laut,
getan wohl für des Teufels Braut.
Metallisch klingt's, dies Krachsextett
und spielt uns auf zum Schwarzsonett.
Verpackung ist direkt Dekade,
zehn Liedlein sind's geworden grade.
Natur ist ihr Liebling, so oft besungen,
ist ihnen auf Silber auch wohl gelungen.
"Symbols" der Name, wenn's englisch auch,
jedweder Hörer kennt diesen Brauch.
Genau ein Wörtlein titelt ein Lied,
was handelt meist von des Menschen Trieb.
All jenes zu herrschen, was uns so umrandet
kaputt geritten, verwelkt und geschandet.
Von Wüste handelt's, Wasser und Bergen,
Balancen, Erde und Inselzwergen.
So dunkel die Themen, so groß die Kontraste,
die Musik tendenzt zur Klischeepaste.
Gehört war's besser schon und ofte
In dunkler Tapete bezimmertem Lofte.
Östlich von uns die dunklen Szenen,
am Wachsen nur, mit marktigem Sehnen,
reichen uns vielerlei Perlen dar.
Es lohnt sich zu forschen, fürwahr, fürwahr.
ADOR DORATH ist so ein Schmuck
die bringen uns meisterlich heavtige Muck'
Dargebracht uns anhand von Gebrüll,
Verboten ist den Musikern Still'.
Doch hat der Lärm ästhetischen Sinn,
gedankenverloren zu geben sich hin.
Es reißt dieses Machwerk nicht Wände ein
Und treibt kein Trän' ins Äugelein.
Gesamt behöret gefällt's mir doch,
streif' ab ich mein Neuheitensucherjoch.
Der Böhmen Zeit, merkt schnell das Ohr,
viel verschlang das Klanglabor.
Die Klangdichte der Lieder ist der Beweis,
was nicht heißen mag, dass das hier nicht heiß.
Der Schlagwerker hier ist ein sehr Versierter,
Würd's "i" wegbersten, reimt’s' fast auf Berserker.
'River' und 'Mountain' mir Bestes inzwischen,
ohne die andern als "schlecht" wegzuwischen.
So kommen wir schließlich zur Endaussage:
"Symbols" kann helfen bei trübem Tage.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben