ADORNED BROOD - Heldentat
Mehr über Adorned Brood
- Genre:
- Folk Metal
- Label:
- Black Bards Entertainment
- Release:
- 29.09.2006
- Es ist Zeit...
- Tanze mit dem Tod
- In Vitro
- Farewell
- Sandmann
- Der Albtraum
- 7 Tage lang
- Tierra Del Fuego
- Gezeichnet
- Felidae
- Heldentat
- ...Sie ist erwacht
ADORNED BROOD sind so etwas wie die Underground-Heroen des härteren, folkigen Metals. Ihre ersten Alben, jeweils auf 1000 Exemplare limitiert, sind bereits gesuchte Sammlerstücke, und auch neuere Werke wie beispielsweise die letzte Platte "Erdenkraft" wurden von den Fans aus der Pagan-Metal-Szene ordentlich abgefeiert. Nach erheblicher Live-Präsenz und weiteren positiven Kritikerstimmen wurde es aber plötzlich sehr ruhig um das Quintett aus dem niederrheinischen Grevenbroich. Ganze vier Jahre sind seit dem letzten Album ins Land gezogen, und man durfte sich berechtigterweise die Frage stellen, ob sich die Band still und heimlich verabschiedet hat.
Nun, natürlich - oder besser gesagt Gott sei Dank - ist dies nicht passiert. Stattdessen hat man die Zeit genutzt, um intensiv an den Songs der neuen, nunmehr fünften Scheibe "Heldentat" zu feilen, und wenn man sich das Resultat dieser massiven Arbeiten anschaut, dann kann man der Band auch gerne die längere Wartezeit verzeihen.
ADORNED BROOD haben auf "Heldentat" nun auch endlich (ja, endlich) den Sprung in die Moderne vollzogen, was sich vor allem in den heftigeren, druckvolleren Riffs äußert, die auch gleichzeitig eines der Trademarks dieses Releases sind. Bereits im wechselseitigen Opener 'Tanze mit dem Tod' finden sich zwischen den melodischen Passagen diverse abgehackte Gitarren, die auch im weiteren Verlauf immer wieder die Basis für die Songs bieten - wenn es sich dabei nicht gerade um balladeske Stücke wie das englischsprachige 'Farewell' (Gänsehaut), das bewegende Piano-Instrumental 'Tierra Del Fuego' oder den hymnischen Abschlusssong '...sie ist erwacht' handelt. In Nummern wie dem heftigen 'Der Albtraum' (trotz eines unpassend eingefügten Solos eines der Highlights) und 'Heldentat', und selbst beim gecoverten Sauflied '7 Tage lang', welches schon seit einiger Zeit zum Live-Repertoire gehört, greift man indes auf einen Sound zurück, den vergleichbare Kapellen wie SUBWAY TO SALLY nun schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich fahren, und der auch ADORNED BROOD sehr gut zu Gesichte steht. Soll heißen: moderne, harte Gitarren im Rahmen der folkigen Roots und basierend auf dem klassischen Liedgut des Heidentums, das man in beinahe allen Songs als die erste und einzige Inspirationsquelle ausmachen kann. Im Bandinfo wird das Ganze mit den Worten "anders, unverkennbar" beschrieben, und dem kann ich mich schlussendlich nur anschließen. "Heldentat" bietet ADORNED BROOD wie man sie kennt und liebt, zeigt aber auch eine deutlich gereifte Band, die dieses Mal dazu in der Lage war, ein noch weitaus vielschichtigeres und gleichzeitig zeitgemäßeres Album einzuspielen. Selbst diejenigen, die auf die Anfänge dieser Band schwören, werden Album numero fünf mit Sicherheit schnell in ihr Herz schließen! Trotz (oder gerade wegen) des ungeduldigen Wartens.
- Redakteur:
- Björn Backes