ADORNED BROOD - Hiltia & Wigand (Rereleases)
Mehr über Adorned Brood
- Genre:
- Pagan Metal / Folk Metal
- Label:
- Black Bards Entertainment / Al!ve
- Release:
- 05.09.2008
- Intro
- For Honour And Land
- Hiltia
- Unehrenhaftes Feindesblut
- Furor Teutonicus
- Donerhamer
- Undisclosed Treasures Of The Mortal
- Adora
- Kissing The Heathen Amulet
- Die Rede des Erhabenen
- Outro
- Sons Of The Damned (neuer Song)
- Video Interview (Bonus)
- Voeluespa
- The Way Of The Sword
- Spiritual Weaponry
- Wapen
- The Oath
- Wigand
- Zeichen von Zauberkraft
- Jord Dvalin
- Tanze mit dem Tod (Live-Video)
- Heldentat (Live-Video)
- Farewell (Live-Video)
Die NRW-Pagan-Metaller betreiben Vergangenheitsbewältigung in Gestalt der Neuauflage ihrer ersten beiden Alben.
Wer sich ein bisschen für folkloristischen Pagan Metal aus deutschen Landen interessiert, der dürfte mit Sicherheit schon das eine oder andere Mal über die nordrhein-westfälische Truppe ADORNED BROOD gestolpert sein, welche sich schon seit fünfzehn Jahren in dieser Szene tummelt und dort durchaus einen guten Ruf genießt. Nach einigen Demos veröffentlichten die Grevenbroicher im Jahre 1996 über das kleine ostdeutsche Label Folter Records ihr Debüt "Hiltia" und zwei Jahre später über das ähnlich kleine Label Atmosfear den Nachfolger "Wigand". Da beide Scheiben auf tausend Stück limitiert waren und seither nicht nachgepresst wurden, sind sie in Anbetracht der deutlich gewachsenen Fangemeinde heute rar und teuer geworden, weshalb sich das aktuelle Label der Band gedacht hat, dass es eine gute Idee wäre, die beiden Raritäten neu aufzulegen.
Das ist prinzipiell ja richtig und so erschien kürzlich ein Doppeldecker, der die beiden ersten Alben ADORNED BROODs auf zwei separaten Silberlingen zusammenfasst und insgesamt um ein unveröffentlichtes Stück, sowie um Livevideos und ein Interview erweitert. Das dicke Booklet enthält zwar sämtliche Texte, aber, und das ist ein Missstand, der mich bei allerlei Neuauflagen immer wieder sehr ärgert, die Original-Artworks nur als winzige Bildchen. Sowas sieht einfach lieblos und billig aus, und das haben die beiden Scheibchen eigentlich nicht verdient.
Zwar ist besonders das Debüt "Hiltia" noch ein wenig unausgegoren und im kompositorischen Fluss gebremst, weil die folkloristischen Parts mit Ingeborgs Flöte einerseits und das schwarzmetallische Element andererseits oft noch nicht so ganz harmonieren und eher aneinander vorbei laufen, als eine schlüssige Einheit zu bilden, doch bereits hier ließen sich die vielversprechenden Ansätze klar erkennen und eine positive Entwicklung prognostizieren. Auch wenn die lyrischen Anwandlungen mitunter doch noch etwas arg klischeehaft waren. Der Zweitling "Wigand" markiert dementsprechend bereits einen Fortschritt auf der Ebene des Songwritings und ist auch produktionstechnisch weitaus besser in Szene gesetzt. Schon beim Intro harmonieren akustische Gitarren, Querflöte und Perkussion besser, und auch durch das Hinzutreten des metallischen Elements verstärkt sich die Schlüssigkeit der Werke deutlich gegenüber dem Vorgänger. Der als Bonustrack beigefügte Vorgeschmack auf das kommende Album zeigt dann nochmals schön, wie weit sich die Band bis heute entwickelt hat, während das Videomaterial für Fans zwar sehr nett, aber nicht wirklich zwingend ist. Im ausführlichen Interview nimmt die Band Stellung zur musikalischen Entwicklung und der Kritik mancher Fans hieran.
Wer die ersten beiden Scheiben noch nicht hat, der sollte also trotz der optisch etwas unbefriedigenden Aufmachung lieber hier zugreifen, als eBay-Händlern einen horrenden Preis zu bezahlen. Wer die Originale hat, der wartet indes lieber auf das in drei Wochen erscheinende neue Album "Noor".
Anspieltipps: Unehrenhaftes Feindesblut, The Way Of The Sword, Sons Of The Damned
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle