AEDAN SKY - The Universal Realm
Mehr über Aedan Sky
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 12.09.2025
- Opening
- Call Of The Universe
- A Kingdom To The Stars
- Gate Of Skies
- Beyond The Vortex Of Time
- From The Ashes To The Light
- Land Of Paradise
- Interlude
- Illumination
- The Universal Realm
Viel Pomp, viel Kitsch, sehr viele feine Hooklines.
Während die gesamte Melodic-Metal-Rausch-Gemeinde sich noch im Rausch der aktuellen HELLOWEEN-Neuerscheinung befindet und offenbar das Album des Jahres schon längst für sich definiert hat, taucht in der französischen Nachbarschaft mit Sébastien Chabot ein alter Bekannter auf, um möglichst schnell ein möglichst großes Stück vom aktuellen Revival pompösen Doublebass-Metals abzubekommen.
Gemeinsam mit dem einstigen NIGHTMARE-Frontmann Joe Amore hat der GALDERIA-Mastermind bei seinem neuen Projekt nicht nur einen bunten Strauß einprägsamer Melodien zusammengebunden, sondern auch einen Rückwärtsblick in die späten 90er gewagt, als vor allem in der italienischen Szene neue Bands wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, um es den damaligen Senkrechtstartern von RHAPSODY gleichzutun.
"The Universal Realm" hätte damals wunderbar in diese Zeit gepasst, da auch hier phantastische Themen mit fröhlichen Melodien kombiniert werden, kitschige Bombast-Parts mit dicken Chören vermengt werden und die Doublebass selbst in den vermeintlich langsamen Nummern immerzu durchgetreten wird. Der einzige Unterschied zur Zeit des großen Comebacks klassischen Heavy Metals: Bands wie AEDAN SKY sind inzwischen rar gesät, die Szene hat sich gesund geschrumpft, und selbst wenn man das Material von "The Universal Realm" gerne auch als pathetisch, aufgebläht und eben kitschig abstempeln mag, so klingt das ganze heuer doch wieder recht erfrischend und belebend. Dabei fußen eigentlich alle Songs auf Ideen und Arrangements, die man vor knapp 30 Jahren zum Konsens und zum üblichen Standard erklärt hätte.
Von daher sollte man sich dieser Platte auch von zwei Seiten nähern. Die kritische Fraktion wird völlig zurecht bemängeln dürfen, dass hier Vieles wiedergekäut wird und der uralte HELLOWEEN/GAMMA RAY-Zusammenschluss mit so viel Pomp und Pathos zugekleistert wird, dass man die Metal-Credibility der Band schon arg bezweifeln muss.
Auf der anderen Seite folgt hier eine Killer-Hookline auf die nächste, lässt ein wenig Nostalgie aufflammen und führt letzten Endes auch zu dem Schluss, dass AEDAN SKY das Gros der damaligen Stiefel-Szene locker in die Tasche steckt. Manchmal sind es eben die tollen Melodien und die epischen Chöre, die ausreichen, um viele eigentlich kritisch zu beurteilende Aspekte auszublenden. Das ist dann auch viel aufregender, als mit der Kirmes-Metal-Fraktion im hohen Norden den Pop-Metal der großen Festivalbühnen zu feiern - schlicht und ergreifend weil es ehrlich klingt und tatsächlich Spaß macht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes