AEON - God Ends Here
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2021
Mehr über Aeon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 15.10.2021
- The Nihilist
- Liar’s Den
- Let It Burn
- Orpheus Indu Inferis
- Church Of Horror
- Deny Them Eternity
- Forsaker
- Into The Void
- God Ends Here
- Severed
- Just One Kill
- Mephistopheles
- Let The Torturing Begin
- Despise The Cross
- Overture: Magnum Reginae
- Queen Of Lies
Schluss mit lustig
Nachdem der schwedisch-tödliche D-Zug von AEON nach "Path Of Fire" und "Aeons Black" richtig ins Rollen kam, wurde es nach ihrem Viertwerk auffällig mucksmäuschenstill. Anscheinend brauchten Zeb Nilsson und Tommy Dahlström etwas länger für die Rekrutierung neuen Personals. Letztendlich wurden in Janne Jaloma an der Schießbude und Tieftöner Tony Östman neue Mannen gefunden, die den wuchtigen und hundsgemeinen Todesstahl mit der Muttermilch aufgesogen haben. Wie dem auch sei, stolze neun Jahre nach "Aeons Black" gibt es mit dem kompromisslosen "God Ends Here" neues Brutalo-Futter für alle AEON-Anhänger.
Dass Gott hier endet, hört man in jedem einzelnen Ton, ist das aktuelle Schlachtfest doch bespickt mit grundlegend bösem und unbarmherzigem Material. Die meterhohen Riffwände vernichten alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, durch das eine oder andere bedrohlich-schleppende Groove-Massaker bekommen die pfeilschnellen Doublebass-Abrissbirnen noch mehr Dynamik. Die doch deutliche Kritik an so manchem Vertreter des Christentums und ein hauchzart orchestraler Minimaltouch, der den gesamten 50 Minuten ein amtliches Volumen verpasst, würzen "God Ends Here" zu einer wohlbekömmlichen Todessuppe.
Im Vergleich zum Vorgänger gefällt "God Ends Here" auch wesentlich besser, obwohl ich damals wie heute zu keinem Freund aufblähender Zwischenspielchen werde, verdeutlichen sie doch das Licht und den Schatten der gottlosen Angelegenheit: Anstatt kurzweilig die Fresse zu polieren, kommen Songs im stellenweise mittleren Tempo wie 'Just One Kill', 'Let The Torturing Begin' oder auch das schnellere 'Liar's Den' viel zu umständlich auf den Punkt, anstatt wie 'Deny Them Eternity', 'Forsaker' und das Ruder noch rumreißende 'Queen Of Lies' zum krönenden Abschluss. Auch das angeschwärzte Titelstück tut der Platte gut, obgleich das direkt folgende 'Severed' etwas uninspiriert und orientierungslos umherwütet, um ein Beispiel für die unnötige Umständlichkeit zu servieren.
Freunde des gepflegten und amerikanischen Schlachtstahls kommen beim aktuellen AEON-Werk durchaus auf ihre Kosten, das jedoch, um den Vergleich heranzuziehen, "Violence Unimagined" und "Resurgence" nur bedingt das Wasser reichen kann. Ein Quantensprung nach vorne hat die Mannschaft aus Östersund zwar gemacht, doch ob dafür stolze neun Jahre nötig waren, sei einmal dahingestellt. Somit benötigt "God Ends Here" etwas Zeit, um seine volle Breitseite zu verteilen, hat jedoch den einen oder anderen amtlichen Nackenschlag im Gepäck.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp