AEON OF FEAR - Be Afraid Of Your Reality
Mehr über Aeon Of Fear
- Genre:
- Melodic Black
- Gedankenwege des Hasses
- Aeon Of Fear
- Frozen Eyes
- Dream
- Mein zerschmettertes Herz
- Lust In Shadows Of Light
- Geisteskinder
Mit dem deutschen Black-Metal-Quintett AEON OF FEAR begibt sich eine recht hoffnungsvolle junge Band an den Start. Dabei zelebriert sie auf den sieben Stücken eine recht eigenwillige Interpretation von Melodic Black/Death. Klar, CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR-Einflüsse sind schon auszumachen, aber im Großen und Ganzen überzeugt die Truppe mit schönen eingängigen Melodien. Dabei weiß sie auch zur richtigen Zeit das Tempo rauszunehmen, was den Stücken die zusätzliche Dynamik verleiht, um im Konzert der Großen mitzumischen.
Gleich beim Opener 'Gedankenwege des Hasses' wird übelst geknüppelt, aber in auch die Keys werden schon gut eingestreut. Trotz der Geschwindigkeit und des Gebolzes sind Melodien auszumachen, an die man sich erst mal gewöhnen muss. Denn um ehrlich zu sein: Nach den ersten paar Durchgängen wollte ich die Scheibe schon verreißen. Doch nach und nach öffnet sich das Album und man kann es sich immer wieder reinziehen, ohne dass es langweilig würde. Der Opener ist mit knapp fünfeinhalb Minuten noch das kürzeste Stück. Alle anderen sind zwischen sieben und acht Minuten lang, was auch für die Band spricht, denn gerade im Blackbereich sind lange Stücke ungewöhnlich. Während bei der Bandhymne 'Aeon Of Fear' ordentlich gebrettert wird, ist 'Frozen Eyes' mit seinem akustischen Anfang ein erstes Highlight. Gerade der Rhythmuswechsel in der Mitte des Songs ist einfach genial. Nach einer Weile kommt noch der mittelaltermäßige Pianopart hinzu, und fertig ist ein geniales Lied. Wofür LAY DOWN ROTTEN zwei Sänger brauchen, gelingt Martin der gleiche Effekt nur mit einer Stimme: Auf der einen Seite growlt er abgrundtief, auf der anderen keift er in bester Black-Metal-Manier. Goil! 'Dream', und da bin ich mir ganz sicher, wird live der absolute Abräumer. Allein die geniale Gitarrenmelodie ist den Kauf dieser CD wert. Während in 'Mein zerschmettertes Herz' schon fast progressiv getrümmert wird, ist bei den letzten beiden Stücken 'Lust In Shadows Of Light' und 'Geisteskinder' eher "normaler" Black Metal angesagt.
Alles in allem ein recht solides Werk, auch wenn die beiden letzten Stücke nicht an das Niveau der Anspieltipps heranreichen. Mit dieser starken Debütscheibe im Rücken muss die Band keine Angst vor der Realität haben. Wer sich die Scheibe zulegen will, kann mal auf der Bandhomepage http://www.aeonoffear.com reinschnuppern.
Anspieltipps: Frozen Eyes, Dream
- Redakteur:
- Tolga Karabagli