AEON WINDS - An Ode To The Mountains
Mehr über Aeon Winds
- Genre:
- Melodic / Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 12.06.2025
- Legends And Tales Of Old
- An Ode To The Mountains
- Devoured by Time And Long Forgotten
- Unyielding Citadel
- Lunar Ascension
- Molpir
- Woodland Labyrinths
- Fading Embers
- Night Sky Illuminations (Bonustrack)
Feiner und epischer Symphonic Black Metal aus Bratislava.
Symphonischen Black Metal hat sich AEON WINDS aus Bratislava auf die Fahne geschrieben und bahnt sich bereits seit dem Jahr 2007 unbeirrt den Weg durch den europäischen Untergrund. Bisher hat das Quartett dabei zahlreiche Samplerbeiträge, EPs, Demos und Singles abgeliefert, sich aber auch bereits dreimal auf kompletter Albumdistanz ausgetobt. Gerade zuletzt scheint der kreative Funke der Slowaken dabei entfacht worden zu sein, denn vergingen zuvor mindestens vier Jahre zwischen zwei Ausflügen auf Albumdistanz, steht das vierte Langeisen "An Ode To The Mountains" heuer gerade einmal zwei Jahre nach dem Vorgänger "Night Sky Illuminations" in den Startlöchern.
Bereits das eröffnende Intro 'Legends And Tales Of Old' macht dabei schnell klar, dass es der Vierer nicht eilig hat und sich ausreichend Zeit nimmt, seine wunderschönen Klanglandschaften aus dem eisigen Fels des Black Metals zu schlagen. Dabei findet sich das Instrumental eigentlich eher auf der folkigen Seite des Spektrums wieder und zelebriert primär angeführt von akustischen Gitarren eine wunderbar melancholisch-folkige Melodie, die sich dank schicker Keyboards zu einem herrlichen Finale aufschwingt. Da verzeiht man dann auch gerne, dass das quasi Intro mit weit über vier Minuten im regulären Kontext zu lang geraten wäre. Hier funktioniert die Klangreise aber wunderbar und ergießt sich dann auch nahtlos in den folgenden Titeltrack, der nach ebenfalls verhaltenem Beginn dann auch die verzerrten Gitarren ins Klangbild holt. Der Aufbau erfolgt aber auch hier sehr behutsam und melodisch, wobei Chöre und Keyboards den episch-hymnischen Rahmen liefern, in dem sich die melodisch rasanten Gitarren und der herrlich keifende Gesang wunderbar in Szene setzen können. Musikalisch lässt mich AEON WINDS in bester Weise an die schottischen Kollegen SAOR denken und holt mich mit diesem herrlichen Monument von einem Song direkt ab, was die Erwartungshaltung für den Rest der Spielzeit nach oben schnellen lässt.
Gänzlich erreichen die beiden folgenden Tracks 'Devoured By Time And Long Forgotten' und 'Unyielding Citadel' die Klasse des eröffnenden Doppelpacks nicht, was vor allem daran liegt, dass AEON WINDS sich hier nicht so viel Zeit nimmt, die Melodien auszuarbeiten, sondern des Öfteren auch einmal einen musikalischen Haken schlägt, der eine dezent progressive Seite des Bandsounds und auch ein paar Death-Metal-Anleihen in den Vordergrund stellt. Schlecht sind die Songs damit beileibe nicht, doch episch-elegische Töne wie beim darauffolgenden 'Lunar Ascension' holen mich im Werk der Slowaken einfach mehr ab. Gerade das hintere Drittel des Longtracks gibt der symphonischen Seite des Bandsounds noch einmal ordentlich die Sporen und punktet mit wunderbarem Klargesang und hymnischen Momenten, die einem fast eine Gänsehaut auf den Nacken treiben. Dass dann die ähnlich veranlagten 'Molpir' und 'Woodland Labyrinths' ebenfalls genau meinen Nerv treffen, versteht sich da schon fast von selbst, womit dann insgesamt die Höhepunkte innerhalb der Spielzeit klar die Oberhand gewinnen. Nur die Nutzung des Titeltracks des Vorgängers, 'Night Sky Illuminations', als CD-Bonustrack verstehe ich nicht ganz, bricht der Track doch irgendwie etwas aus dem übrigen Material aus, das ansonsten eigentlich einen herrlich stringenten musikalischen Faden verfolgt.
Den Gesamteindruck von "An Ode To The Mountains" kann das aber natürlich nicht trüben, denn insgesamt hat AEON WINDS hier ein episches Symphonic-Black-Metal-Album erschaffen, das am besten in einem Guss genossen wird und Freunden und Freundinnen des Genres definitiv gefallen dürfte. Klar, das musikalische Rad erfindet das Quartett nicht neu, fährt mit der bewährten Bereifung aber auf so packenden Pfaden, dass man einfach mitgerissen und für eine gute Stunde bestens unterhalten wird!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs