AEON ZEN - A Mind's Portrait
Mehr über Aeon Zen
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Time Divide Records
- Release:
- 01.05.2009
- Existence
- Time Divine
- Blinded Rain
- Hope's Echo Pt. I - The Wake
- Hope's Echo Pt. II - The Aftermath
- A Mind's Portrait
- The Circle's End
- Heavens Falling
- Into The Infinite
- Goddess
- The Demise Of The Fifth Sun
Die Jungspunde AEON ZEN erweisen sich als eine große Nachwuchshoffnung im Prog Rock.
Gerade einmal 20 Jahre alt sind Multiinstrumentalist Richard Hinks und Schlagzeuger Lloyd Musto, die beiden Mitglieder von AEON ZEN aus London. Seit dem Alter von 17 Jahren hat Richard Hinks eigene Stücke geschrieben, die die Band nun auf ihrem Einstand "A Mind's Portrait" vorstellt. Mit ihrem Talent haben die Jungs nicht nur ihre Angehörigen überzeugt, die Verlag und Promotion im Familienbetrieb übernahmen, sondern auch einige Musiker bekannterer Bands, die mit Gastbeiträgen auf der CD vertreten sind, darunter Nils K. Rue (PAGAN'S MIND, EIDOLON) und Andi Kravljaca (SEVENTH WONDER).
Talent haben die beiden zweifellos. Man ist sehr beeindruckt von dem Ideenreichtum, der Sicherheit und der Klangfülle auf "A Mind's Portrait". Mit den ersten drei Stücken haben AEON ZEN starke Beispiele für typischen Prog Rock / Metal abgeliefert, die vieles in den Schatten stellt, was in letzter Zeit unter diesem Etikett veröffentlicht wird. Während das hymnenhafte 'Existence' und das direktere 'Time Divine' härter rocken, nimmt das stimmungsvolle 'Blinded Rain' den Hörer gefangen. Ab dem zweiteiligen 'Hope's Echo' wird die Scheibe etwas ruhiger und entfernt sich streckenweise vom Rock. Die E-Gitarren werden keineswegs eingepackt, aber Keyboards und Klavier werden dominanter. An einigen Stellen werden dabei Erinnerungen an TEARS FOR FEARS, etwa im Titelstück, oder die Keyboardpopper FRA LIPPO LIPPI wach. Die elektronischen Effekte, die bei 'Heavens Falling' schließlich sogar zu hören ist, mögen von PORCUPINE TREE oder CHROMA KEY beeinflusst sein. Die Elektronik ist sicher Geschmackssache, aber abgesehen von der mageren Stimme in 'Hope's End II' überzeugt die Platte auch in dieser Phase durch Stimmung, Virtuosität und große Melodien, zumal auch hier immer wieder gerockt wird. Zum Schluss haben AEON ZEN noch zwei dicke Überraschungen auf Lager: 'Goddess' ist ein klassisches Klavierstück mit Streicherbegleitung, bevor das zwölfminütige 'The Demise Of The Fifth Sun' (Yeah, ein Klischeetitel muss auch sein!) aus wirklich allen Rohren von Synthis bis Bass Drum schießt.
Die einzige Kritik, die man an diesem Album üben kann, ist, dass die Vielseitigkeit hin und wieder die Grenze zur Beliebigkeit überschreitet. Die jungen Bandmitglieder haben ihre Musik mitunter mehr als Fans denn als Musiker gemacht und sind hinter all diesen Ansätzen selbst noch nicht ganz erkennbar. Wenn AEON ZEN aber ihr Talent fürs Schreiben und Spielen behalten und ihren eigenen Weg finden, kann man sich jetzt schon auf ihre künftigen Scheiben freuen.
"A Mind's Portrait" ist über die Website der Band und Amazon erhältlich.
Anspieltipps: Existence, Blinded Rain, A Mind's Portrait, The Demise Of The Fifth Sun
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser