AEON ZEN - Ephemera
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2014
Mehr über Aeon Zen
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.09.2014
- The Entity
- Soul Machine
- Life?
- Unite
- Penumbra
- The Order Of The Blind
- Remembrance
- Rebuild The Ruins
- The Space You Wanted
Erneut ganz großer Prog!
Mit "Ephemera" kredenzt uns das britische Quintett Album Nummer vier. Der Vorgänger, "Enigma", konnte bei mir für große Begeisterung sorgen. Das war wirklich ein Fest für die Sinne. Kann da "Ephemera" andocken?
Auf jeden Fall kann ich schon mal vorwegnehmen, dass alle, die mit dem Schaffen AEON ZENs vertraut sind, nicht enttäuscht werden. Ihr kennt die Band noch nicht? Hier erwartet euch Progressive Metal, der gekonnt den Spagat zwischen Tradition (DREAM THEATER, CYNIC) und Moderne (BETWEEN THE BURIED AND ME, DEVIN TOWNSEND) schlägt. Gesungen wird diesmal primär clean, auch konnte man sich auf einen Sänger einigen (Andi Kravljaca), mit Ergänzung von ein paar Growls vom Kopf und Bassisten der Band (Rich Hinks). Bereits die Gesangsleistung ist enorm und sorgt für den einen oder anderen Ohrwurm ('Unite').
Instrumental werden in bester BETWEEN THE BURIED AND ME-Manier sämtliche Schubladen durcheinander geworfen, von Metal über Jazz bis Fusion kann und darf alles passieren. Dabei schaffen es die Engländer wie nur wenige Generekollegen, die Songs trotz aller Dynamik- und Rhythmuswechsel schlüssig zu komponieren. Kein Part wirkt gezwungen oder unpassend. Und damit tragen sie selbst Genregrößen wie DREAM THEATER das Wasser ab. Alleine was in den ersten beiden Songs passiert, ohne, dass es überladen wirkt, ist großartig. Der Bombast und das Energiepotential jedes Songs erinnert wiederum an die Üppigkeit DEVIN TOWNSENDs. Das Sahnehäubchen sind aber einmal mehr die Riffs von Alistair Bell: Jedes Lick ist ein Volltreffer, der Wahnsinn! Ach, und musikalisch wie thematisch wird der Faden von "Enigma" weitergezogen und erzählt von einer wiedergeborenen Welt.
"Ephemera" überzeugt in so vielen Aspekten, dass man vielleicht vom besten Progressive Metal-Album des Jahres sprechen kann. Was gibt es also zu beanstanden?: Einziges (kleines) Manko ist für mich der Sound, insbesondere der Klang der Rhythmusgitarre und des Schlagzeugs. Letzteres klingt mir zu undifferenziert und bei den Gitarren fehlt es mir an Mitten. Mit jedem Durchlauf gewöhne ich mich zwar mehr daran, bedauerlich ist diese Unsauberkeit aber dennoch. Vielleicht aber habe ich auch komische Ohren (wahrscheinlich) oder der Sound ist noch nicht der finale.
Unterm berühmten Strich bleibt "Ephemera" ein ganz großer Wurf, den Progressive Metal-Aficionados einpacken müssen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke