AEONBLACK - The Time Will Come
Mehr über Aeonblack
- Genre:
- 80s Heavy Metal / US Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Black Sunset / MDD
- Release:
- 26.02.2021
- Specter In Black
- I Won't Think About Tomorrow
- 1999 Annihilation Overture
- The Time Will Come
- Warriors Call
- No Man's Land
- The Phantom Of Pain
- Nightwalker
- Fire Wheels
- Raw, Loud & Furios
- When The Darkness Falls
Pure Fucking Heavy Metal
Die Schnellsten sind die Südbadener auf jeden Fall nicht. Mit "The Time Will Come" veröffentlicht die Band AEONBLACK erst ihr zweites Album (plus eine EP im Jahr 2007) in 18 Jahren Bandgeschichte. Qualität schlägt Quantität dürfte hier die Devise sein, was dem Quartett bisher tatsächlich ganz gut gelungen ist. Zumindest knüpfen die Männer nahtlos an ihre bisherigen Werke an, die mich in der Vergangenheit durchaus überzeugen konnten. Wir reden hier von traditionellem, flotten Heavy Metal, der stark an Bands wie JUDAS PRIEST oder gelegentlich IRON MAIDEN erinnert und auch eine deutliche US-Metal-Schlagseite aufweist. Kann man mal so machen.
Schon zu Beginn machen die Lörracher keine Gefangenen. Vor allem das flotte Eröffnungsdoppel 'Specter In Black' (US-Power-Metal aus dem gehobenen Regal) und 'I Won’t Think About Tomorrow' (BRAINSTORM lassen grüßen) sind überdurchschnittliche Songs für die Champions League - handwerklich ohne größere Mängel, Energielevel konstant hoch, zahlreiche zweistimmige Gitarren und viel Soloarbeit. Darüber hinaus hat Frontmann Holger Fehrke-Berger nichts an seiner Klasse eingebüsst. In den mittleren Lagen erinnert er frappierend an Andy B. Franck ('The Time Will Come'), in den höheren Sphären orientiert er sich stark an Rob Halford ('The Phantom Of Pain'). Das Entscheidende: er macht seine Sache wirklich gut und muss sich vor den genannten Größen nicht unbedingt verstecken. Auf Dauer fehlt es ihm vielleicht ein wenig an Variabilität und seine Gesangslinien hätte er für mich auch gerne noch häufiger im tieferen Bereich ansiedeln dürfen, doch seine Performance ist ein absolutes Pfund für die Band. Wundert mich eher, dass der junge Mann nicht schon von anderen Gruppen angeworben worden ist. Im weiteren Verlauf lockert AEONBLACK mit dem Akustikintermezzo '1999 Annihilation Overture', der überflüssigen Ballade 'No Man's Land' und dem starken, schleppenden 'Nightwalker' den musikalischen Gesamtvortrag zwar etwas auf, doch vor allem in ihrer Paradedisziplin (flotter Heavy Metal, der tief in den Achtzigern verwurzelt ist) fehlt es auf Strecke ein wenig an Abwechslung ('Warriors Call') und gegen Ende hin geht ihnen gar die Puste aus ('Fire Wheels', 'When The Darkness Falls'). Schadet trotzdem in der Gesamtbetrachtung nicht wirklich, aber ein kleiner Eintrag ins Klassenbuch ist definitiv fällig.
"The Time Will Come" ist trotz seiner Spielzeit von 53 Minuten ein durchaus kurzweiliges Album, das von Dennis Ward zeitgemäß kraftvoll, aber durchaus mit Respekt vor der Musikrichtung in Szene gesetzt wurde. Freunde der erhobenen Pommesgabel, von flotten Rhythmen und spitzen Schreien sollten AEONBLACK definitiv mal anchecken. Die Band hat es verdient, entdeckt zu werden.
Anspieltipps: Specter In Black, Nightwalker, I Won’t Think About Tomorrow
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach