AEONIAN SORROW - From The Shadows
Mehr über Aeonian Sorrow
- Genre:
- Doom Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.03.2025
- Harbinger Of Ruin
- Whispers In The Dark
- The Blackened Forest
- Mist Of Oblivion
Typisch finnisch? Nein, nicht ausschließlich...
Die lange Geschichte des düsteren finnischen Dooms hat deutliche Spuren hinterlassen und vor allem Newcomern große Hürden auf dem Weg in die Eigenständigkeit aufgebaut. AEONIAN SORROW, immerhin schon seit 2015 aktiv, ist zwar keine ausschließlich finnische Combo, sondern beherbegt auch Musiker aus Griechenland, folgt aber auf Schritt und Tritt den Spuren, die vor vielen Jahren AMORPHIS geebnet und später SWALLOW THE SUN weiterverfolgt hat. Wer nun aber davon ausgeht, dass damit auch auf der neuen EP schon vorab alles klar ist, sieht sich getäuscht. Eine gewisse Old-School-Romantik schwebt durchaus über dem melodischen Shortplayer, der sich jedoch gleichermaßen auch mit moderneren Sounds auseinandersetzt.
Frontdame Gogo Melone beispielsweise passt hier nicht so ganz ins gängige Konstrukt, verwirklicht sich eher im Stile einer Cristina Scabbia und fügt dem finsteren Gemisch, das hin und wieder auch die Grenzen zum Black Metal überschreitet, durchaus ein paar völlig eigenständige Nuancen hinzu. Die Songs sind bösartig und verträumt zugleich, lassen das Pendel in beide Richtungen sehr weit ausschlagen, kombinieren derweil aber auch gekonnt Melancholie und Aggression zu einem stimmungsvollen Gemisch, an dessen Ende zudem auch ein paar einprägsame Melodien stehen. Damit entfernt sich die Truppe schließlich immer weiter vom klassisch-finnischen Ursprung und kocht beizeiten auch ihr eigenes Süppchen.
Und von diesem Gebräu würde man gerne mehr in sich hineinschaufeln als lediglich die vier neuen Tracks von "From The Shadows", denn das Potenzial, episches Material mit radikalem Doom auf diesem Niveau anzugleichen, bringen nach wie vor nur wenige frische Acts auf den Speiseplan, und AEONIAN SORROW ist zweifelsfrei einer von ihnen. Zwei vollständige Platten und zwei EPs hat das Quintett inzwischen auf der Haben-Seite, alle gefüllt mit diesem perfekten Wechselspiel aus feinen Female-Vocals und derben Grunts, alle melodisch bis unter die Decke, alle aber auch düster und brachial bis zur letzten Note. Es wird also Zeit für den nächsten Schritt, und den kann die Band mit "From The Shadows" noch selbstbewusster als zuvor gehen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes