AEPHANEMER - Prokopton
Mehr über Aephanemer
- Genre:
- Symhonic Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.03.2019
- Prokopton
- The Sovereign
- Dissonance Within
- Snowblind
- At Eternity's Gate
- Back Again
- Bloodline
- If I Should Die
Die Zukunft des Melodic-Death kommt aus Frankreich!
Die Melodic-Death-Newcomer aus Frankreich legen nach und ich bin extrem gespannt wie sich das neue Langeisen "Prokopton" schlagen wird. Immerhin gehörte der Vorgänger "Memento Mori" für mich ganz klar zu den spannendsten und vielversprechendsten Veröffentlichungen im Jahr 2016 und hat AEPHANEMER folgerichtig auch sehr viel Aufmerksamkeit auch über die Grenzen des eigenen Heimatlandes hinaus eingebracht. Bleibt also zu prüfen, ob der Vierer aus Toulouse noch eine Schippe drauflegen konnte, um sich endgültig einen Platz in der Champions League des momentan überbevölkerten Genres zu sichern.
Los geht es mit dem Titeltrack 'Prokopton' auch schon einmal extrem vielversprechend. Feine Gitarren-Melodien des Duos Martin Hamiche und Marion Bascoul, bärenstarkes Göteborg-Riffing und dezenter Einsatz von Keyboards, die dem ganzen eine Portion Epik verpassen - hier stimmt einfach alles, weshalb sich der Track auch direkt als echtes Highlight im Langzeitgedächtnis festbeißt. Und genau auf diesem Qualitätsniveau geht es auch weiter, wobei das folgende 'The Souvereign' im Gegensatz zum DARK TRANQUILLITY-Vibe des Openers deutlich mehr in Richtung finnischer Vertreter wie AMORPHIS oder CHILDREN OF BODOM schielt. Zum einen liegt das an den deutlich folkigeren Melodien, zum anderen versprühen die flotten Keyboards und Leads immer wieder den Esprit, den auch das Duo Laiho/Wirmann bei COB heraufbeschwört. Egal ob es nun aber etwas folkloristischer zugeht oder doch die klassische Melodic-Death-Keule ('Back Again') ausgepackt wird, zu keiner Zeit vermutet man das Herkunftsland der Uhrheber im zentralen Europa, sondern glaubt stattdessen, es hier mit einem der skandinavischen Genre-Titanen zu tun zu haben.
Abgerundet wird der Silberling von einem erneut herausragenden Artwork, das ähnlich wie bereits beim Vorgänger "Memento Mori" deutlich Parallelen zu DARK TRANQUILLITY aufweist. Schlussendlich setzt eine fette Produktion dem Silberling die Krone auf, was aber niemanden wirklich verwundern dürfte, denn immerhin saß beim Mix der Scheibe kein geringerer als Produzenten-Legende Dan Swanö hinter den Reglern. Angesichts von so viel Erfahrung auf der Produktionsseite darf dann aber schon der ab und an etwas zu präsente Keyboard-Sound ('Dissonance Within') bemängelt werden, auch wenn dieses kleine Manko der einzige Kritikpunkt einer ansonsten rundum gelungenen Scheibe bleibt.
Entsprechend ist "Prokopton" perfektes Futter für jeden der auch nur entferntesten etwas mit melodischem Todesstahl und den in dieser Rezension genannten Bands anfangen kann. Den Vorgänger konnten die Franzosen jedenfalls locker in den Schatten stellen, weshalb ich jetzt schon gespannt bin, wohin die Reise für AEPHANEMER in den kommenden Jahren noch gehen wird. In der aktuellen Form hat der Vierer aber auf jeden Fall das Zeug dazu, den Staffelstab von den bisherigen Vorreitern des Genres zu übernehmen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs