AERANEA - As The Sun Died
Mehr über Aeranea
- Genre:
- Gothic / Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Musicatweb
- Release:
- 27.06.2014
- As The Sun Died
- Impurity
- Prayers Die
- In Endless Litanies
- Ways To Hell
- Your Nameless Heart
- An Aethereal Nightmare
- Transition
- Still
- The End
Melancholische Endzeitvisionen
Ein interessanter Newcomer aus deutschen Landen legt dieser Tage mit "As The Sun Died" sein Debüt vor, das, wenn es auch noch nicht auf voller Länge überzeugen kann, so doch Hoffnung für die Zukunft macht. Die Rede ist von AERANEA, einer Band, die mit Sängerin, aber ohne dilletantische Klassikzitate, das Grenzgebiet zwischen Gothic und Doom durchstreift.
Dass ich dabei des öfteren an Bands wie AMORPHIS erinnert werde, kann man getrost als Kompliment verstehen, auch wenn es bei AERANEA ohne die folkigen oder progressiven Ausflüge der Finnen zugeht. So bleiben getragene Lieder, die mit schweren Riffs und dezentem Klavier- und Keyboardeinsatz das solide Fundament für melancholischen Gesang bilden. Dieser wird von Christina Vogt überzeugend und souverän dargeboten, wobei vor allem die angenehme, dunklere Stimmfarbe der guten überzeugen kann. Die Lieder setzen, wie es gerade im gotischeren Metal üblich ist, auf recht einfache Strukturen und prägnante Refrains, womit AERANEA auch einige Treffer landen kann.
Gleich der Opener 'As The Sun Died' zeigt die Qualitäten der Band gut auf und im Verlauf des Albums gesellen sich noch weitere Höhepunkte wie 'In Endless Litanies' oder 'Your Nameless Heart' dazu. Der Nachteil dieser Herangehensweise ist natürlich, dass, falls der Refrain nicht zündet, nicht viel übrig bleibt, was den Song für den Hörer retten könnte. Und so finden sich dann eben auch noch einige Lieder auf "As The Sun Died", die schlichtweg nicht zünden wollen und so den Spannungsbogen und die Aufmerksamkeit des Hörers verlieren. Hier wäre etwas mehr Abwechslung und mehr Freiräume für die Instrumentalisten eine gute Idee und der nächste logische Schritt für AERANEA. Denn mit diesem Debüt wandert man doch zu sehr auf ausgetretenen Pfaden und wagt sich nicht darüber hinaus. Mehr Mut im Songwriting und mehr Abwechslung täten dem Album hörbar gut.
So würde es alleine Wunder wirken, wenn beide Geschwindigkeitsextreme weiter ausgereizt würden, anstatt immer im getragenen Midtempo zu verweilen. Ein flotterer Song hier, eine zähe Doomwalze dort, das lockert den Gesamteindruck auf und hindert den Hörer am langsamen wegdämmern. Aber dies ist ein Debüt, bei dem bereits vieles gut gemacht wurde, musikalisch, kompositorisch und auch bei der Produktion. Fans des Genres sollten AERANEA im Auge behalten und dem Album eine Hörprobe gönnen, in der Hoffnung, dass es in der Zukunft noch mehr von der Truppe zu hören gibt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst