AETAS OBSCURA - War Without End
Mehr über Aetas Obscura
- Genre:
- Melodic Black Metal/ Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Release:
- 26.12.2009
- Beyond The Shelter Of Agony
- Phrenesie
- Chaos (Redemption Of Faith)
- Seasons In Darkness
- Requiem
- Earth's Grief
- War Without End
Ein dunkles Zeitalter bricht an...
Nach der deutsprachigen EP ''Frühlingsgefühle'' verkünden die sechs Tübinger von AETAS OBSCURA nun auf ihrem ersten Longplayer den endlosen Krieg – und das in angenehm opulentem Melodic Black Metal. Neu erfindet die Düsterkapelle das Genre zwar nicht, setzt aber bewährte Grundzutaten auf handwerklich solidem Niveau um, ohne sich allzu exzessiv in Klischees zu suhlen. Gekonnt gesetzte Akzente und Anleihen aus anderen Genres verleihen der Komposition eine leicht progressive Note.
''War Without End'' zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es – ohne musikalisches Fast-Food zu sein – auch bei mehrmaligem Hören nicht anstrengt. Das Songwriting glänzt durch Abwechslung: Tempo-Variationen, Laut/Leise-Dynamik und gut getimte Übergänge lassen keine Langeweile aufkommen. Kraftvolle Drums, Klavierteppiche und dezente elektronische Effekte bauen eine Soundkulisse auf, in die man immer wieder gerne eintaucht. Tatsächlich versprühen einige Songs, vor allem der Titeltrack, ein Soundtrack-artiges Ambiente.
'Melodie' wird in den sieben Tracks groß geschrieben, woran Fans von Kombos wie DIMMU BORGIR, EMPEROR oder sogar IMMORTAL Gefallen finden dürften. So benutzt man das allgegenwärtige Keyboard nicht als klimperndes Beiwerk, um kitschige Progressivität zu erzwingen, sondern es gibt gleichberechtigt mit den Leadgitarren den Takt vor. So entsteht, gemeinsam mit den gothisch-orchestralen Arrangements, ein fließender Klangteppich, auf dem das Album unheilsschwanger dahinrollt.
Gleich der Eröffnungstrack 'Beyond The Shelter Of Agony' zeigt, wie mitreißend ein schlichtes Motiv sein kann. Selbst Mark Baums Growling passt sich bei all seiner dämonischen Rauheit an die Melodie an und ist bisweilen überraschend verständlich, was vor allem im deutsprachigen Song 'Requiem' auffällt. Wer nun zahmes Gedudel fürchtet, wird von Songs wie dem Höhepunkt 'Chaos' gleich beruhigt, denn AETAS OBSCURA meistern die Gratwanderung zwischen Härte und Pomp zu jeder Hörsekunde.
Black-Metal-Puristen, die wilde, raue Schwärze bevorzugen, könnten ob der kultivierten Melodienlastigkeit des Albums die Nasen rümpfen, während Liebhaber melodischer Kost und Quereinsteiger - etwa aus der Gothic-Sparte - an ''War Without End'' ihre helle Freude haben werden.
Anspieltipps: 'Chaos', 'Reqiem', 'War Without End'
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein