AETERNAM - Heir Of The Rising Sun
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2022
Mehr über Aeternam
- Genre:
- Death Metal / Oriental Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.09.2022
- Osman's Dream
- Beneath The Nightfall
- Irene
- Nova Roma
- Kasifi's Verses
- Where The River Bends
- The Treacherous Hunt
- Akhatist Hymn
- The Fall Of Constantinople
Besser ging Konstantinopel selten unter.<br />
AETERNAM aus Kanada hat sich seit der Gründung der Vermischung nahöstlicher Klänge mit anspruchsvollem Death Metal verschrieben und es dabei zu einer beeindruckenden Brillianz gebracht. Das konnte man bereits beim Vorgänger "Al Qassam" beobachten und das aktuelle Album "Heir Of The Rising Sun" bestätigt die Klasse der Band nun auf beeindruckende Weise. In einem Konzeptalbum über die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen zeigt die Gruppe über eine gute Dreiviertelstunde, was technisch und musikalisch so alles möglich ist, wenn man sich genretechnisch nicht zu sehr einschränkt und dennoch einem schlüssigen Sound folgt.
Eingeleitet von einigen Salbungsvollen Worten und einem symphonischen Intro beginnt die Reise in die Vergangenheit. Und diese ist sodann mit viel Sorgfalt ausgearbeitet, denn AETERNAM beherrscht alle Facetten der Kunst. Anspruchsvolle und dennoch eingängige Riffs, einprägsame, hochmelodische Gitarrenleads, Hochgeschwindigkeitssoli, variables Drumming und eine ausladende Orchestrierung bilden den Grundsound des Albums, der sodann von Gesang gekrönt wird, der mühelos zwischen glockenklar und allerlei harschen Schattierungen changiert.
Doch was dieses Album vor allem ausmacht, sind neben den teils sehr eingängigen Refrains und schönen Melodien, der technischen Finesse und all den anderen Aspekten eines gelungenen Albums vor allem die Atmosphäre und das gelungene Konzept. Denn "Heir Of The Rising Sun" fühlt sich in der Tat wie eine Geschichte oder ein bombastischer Historienfilm an, die kleinen Zwischenspiele arten nie zu kompletten Hörspielpassagen aus und schaffen es dennoch, den Hörer bei der Stange zu halten und vermitteln das Gefühl, dass man Teil der Ereignisse ist, die auf einen finalen Schlusspunkt zulaufen. Und dieser ist dann eher ruhig und melancholisch geraten, wenn zu akustischen Klängen und Frauengesang dieses Kapitel der Geschichte abgeschlossen ist. Byzanz ist gefallen, die Welt ist eine andere und wir können über die Konsequenzen nachdenken.
Oder natürlich einfach "Heir Of The Rising Sun" nochmal hören, denn im Bereich symphonischem, progressivem Death Metal spielen die Kanadier in der absoluten Spitzengruppe und so packend, anspruchsvoll und zugleich songdienlich klang die Spielart zuletzt selten.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst