AETERNITAS - La Danse Macabre
Mehr über Aeternitas
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Armageddon Music/Soulfood
- Release:
- 05.07.2004
- Der erste Prediger
- Kaiser & Kaiserin
- Krüppel
- Edelmann &Edelfrau
- Jurist
- Nonne
- Kardinal
- Papst
- Abt
- König
- Chorherr
- Mutter & Kind
- Der zweite Prediger
Widmeten sich AETERNITAS auf ihrem ersten, bereits vor vier Jahren erschienenen Album "Requiem" noch vornehmlich den schwarzmetallischen Klängen, so geht die Gruppe mit ihren zweiten Silberling "La Danse Macabre" schon einen ganz großen Schritt weiter in Richtung Gothic Metal. Dabei ist die zweite Scheibe ein Konzeptalbum geworden, welches sich mit dem mittelaterlichen Totentanz beschäftigt, einer Thematik, die besonders in Frankreich verbreitet war und die Vertretern jedweder Schicht bei einem letzten Tanz dem Exitus näherbrachte.
Umgesetzt wird die nicht zum ersten Mal verwendete Geschichte dabei sehr gut, gleicht sogar streckenweise einem Hörbuch, welches vom kalten, manchmal aber auch etwas zu emotionslosen (Sprech-)Gesang von Alexander Hunziger vorgetragen wird und über die verschiedenen theatralischen Chöre erst so richtig seine Dramatik entwickelt, stellenweise sogar an ein von härterer Musik begleitetes Musical erinnert.
Sehr schön sind dabei die Stimmen der beiden Chorssänger Birger Hinz und Doris Theis integriert worden, wobei ganz besonders die letztgenannte Sopranistin in ihren Arien echte Akzente setzen kann, aber auch in den ruhigen Passagen zu jeder Zeit glänzt und das Material von "La Danse Macabre" um einiges aufwertet. Die dabei kreierte, streckenweise wirklich herrliche Atmosphäre bleibt aber leider nicht über die gesamte Distanz erhalten, sondern wird immer wieder von diversen Samples unterbrochen, die dem Ganzen zwar eine gewisse Härte verleihen, aber nichtsdestotrotz auch verzichtbar für die Darbietung dieser Geschichte gewesen wären. Und generell sind es eigentlich auch die Keyboards, die den Hörgenuss der neuen AETERNITAS-Platte ein wenig hemmen, da sie auf der einen Seite zu steril klingen, auf der anderen Seite dann aber wieder zu poppig und fast schon kitschig daherkommen.
Einzig und allein wenn das immer wiederkehrende Hauptthema auftaucht, kommt die an sich tolle Atmosphäre auch mit den Tastensounds in Einklang und ist dann in der Lage den Zuhörer mitzureißen.
Sieht man mal von diesen leider dann doch prägnanten Mankos ab, dann haben ATERNITAS ihre Aufgabe wirklich erstklassig gelöst, die Thematik des Totentanzes auf nahezu überzeugende Art und Weise musikalisch vermittelt und auch die Emotionen des Konzeptes durch den theatralischen, meist gar dramatischen Ansatz aufs Band transportiert.
Lediglich in Sachen Sound muss man sich eben die genannte Kritik gefallen lassen, was dann letztendlich doch schade für diese Veröffentlichung ist und ihr auch das letzte Fünkchen Magie raubt, welches es für eine alles in allem gelungene Umsetzung nötig gewesen wäre. Man denke sich nur mal aus, wie toll dies alles hätte klingen können, hätten AETERNITAS die Möglichkeit gehabt, hier mit einem Orchester zusammenzuarbeiten...
Gothic-Metal-Anhänger sollte diese Kritik dann aber natürlich nicht davon abhalten, sich mal näher mit "La Danse Macabre" auseinanderzusetzen, so viel steht fest.
Anspieltipps: Nonne, Der zweite Prediger
- Redakteur:
- Björn Backes