AETERNITAS - Requiem
Mehr über Aeternitas
- Genre:
- Gothic
- Introitus
- Kyrie
- Graduale
- Tractus
- Dies Irae
- Mors Stupebit
- Rex Tremendae
- Confutatis
- Lacrymosa
- Offertorium
- Sanctus
- Communio
- Responsorium
Eine Totenmesse neumodischer Art, wie würde das wohl klingen? Eine mögliche Antwort darauf geben AETERNITAS mit ihrem titelgebenden Debütalbum "Requiem".
Alexander Hunzinger, als Gründer und kreativer Kopf der Band verantwortlich für einen Großteil der musikalischen Untermalung (Clean Vocals, Gitarre, Keyboards und Drum Programming) und seine Partnerin Anja Malchau (Keyboards) geben das der Toten gedenkende, in die Jahre gekommene Kirchengut in ihrer Neuinterpretation auf entstaubte Art und Weise wieder: Zwar werden nach wie vor die originalen lateinischen Texte verwendet, jedoch erfahren die sakralen Laute Modernisierung durch solide Metal Riffs, ausladende Keyboardpassagen, wechselnd zügige oder getragene Rhythmen aus dem Drumcomputer und den Einsatz von Growls, Grim Vocals und einer bezaubernden klassischen Sopranstimme. Das daraus resultierende Endprodukt weiß durch seine mal sanften mal brutalen Ausbrüche zu überzeugen, so z.B. das abwechselnd weich gesungene und herausgegrunzte "Kyrie", welches eigentlich jedem noch von früheren (?) Gottesdienstbesuchen bekannt sein dürfte. Auch "Mors Stupebit" mit seinem wunderschön melodischem Gitarrenspiel oder "Rex Tremendae", bei welchem auf einem stimmungsvollen, mit Riffs durchwobenem Keyboardteppich Sopran, Growls und Grim Vocals gegeneinader ansingen, haben ihre Reize.
Als Glanzstück der CD ist das "Lacrymosa" anzusehen: von Sopranistin Anneke Stemmer anmutig in Szene gesetzt und hauptsächlich von Klavierbegleitung unterstützt, bildet es den ergreifenden Höhepunkt von "Requiem".
Durch "Responsorium", das sich ebenfalls durch das gelungene Zusammenspiel von schnellen aggressiven und langsamen melodischen Parts auszeichnet, gelingt eine würdige Schlussabrundung des Albums.
An einigen Stellen hätte ich mir zwar einen gedämpfteren Einsatz des Drumcomputers gewünscht, da dieser die trauerschwangere Stimmung mehr als einmal gehörig ankratzt, aber ansonsten ist AETERNITAS ihr Anliegen, eine moderne Totenmesse zu verfassen, gut gelungen. Solche Musik könnte frischen Wind in jeden Gottesdienst bringen - nur leider wird sich wohl kaum ein Pfarrer finden, der sich bereit erklärt, "Requiem" aufzulegen. Schade eigentlich.
Anspieltips: Kyrie, Lacrymosa, Responsorium
- Redakteur:
- Kathy Schütte