AETHEREUS - Absentia
Mehr über Aethereus
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- The Artisan Era
- Release:
- 10.08.2018
- Cascades Of Light
- Writhe
- Mortal Abrogation
- Fluorescent Halls Of Decay
- Absentia
- That Witch Is Left Behind
- The Black Circle
- With You, I Walk
- The Pale Beast
Technisch anspruchsvoll und dennoch keine Frickelorgie
Aggressiver Stoff mit etwas mehr technischem Anspruch? Wer hier seine Vorlieben hat, sollte sich mal den jüngeren Labelkatalog von The Artisan Era anschauen, schließlich hat das Label in der Vergangenheit bereits einige Perlen veröffentlicht, deren progressives Gebilde nahchaltig prägend war. Auch AETHEREUS konnte einen Deal mit der ebenfalls noch recht jungen Underground-Firma klarmachen und fügt sich nahezu perfekt in das Rooster des Unternehmens ein. Doch ist die Truppe auch inhaltlich so stark wie die Kollegen?
Über weite Strecken mag man diese Frage bejahen, wenngleich nicht jeder Song von "Absentia" jenes Level erreicht, welches Acts wie INFERI und AUGURY auf ihren letzten Platten zum Standard erklärten. AETHEREUS liefert keine pure Frickelshow, sondern verpackt den technischen Stoff des neuen Albums in sphärisch aufwendige Kompositionen, die irgendwo zwischen schleppendem Melo-Death, vertracktem Doom und dezenten Post-Metal-Erscheinungen ihre Mitte finden, aufgrund ihres sperrigen Charakters aber erwartungsgemäß auch etwas Zeit benötigen, bis sie sich final gesetzt haben. Vor allem das erste Drittel stellt sich dabei als schwerer zugänglich heraus, weil AETHEREUS den melodischen Unterbau noch nicht so richtig freilassen möchte und die Suche nach dem eigenen Sound gerade hier noch nicht zu einem endgültigen Konsens gekommen ist. Doch die Sachen entwickeln sich, und so tut es dann auch "Absentia": Das etwas längere 'Fluorescent Halls Of Decay' entpuppt sich als das erste Highlight und überzeugt vor allem mit seinen fließenden Stimmungswechseln, 'The Witch Is Left Behind' punktet gerade auf handwerklicher Basis, ohne dabei zu stark zu überfordern, und das abschließende 'The Pale Beast' gleicht einer echten Demonstration technisch anspruchsvollen Doom-Deaths, wie man ihn sicherlich nicht alle Tage zu hören bekommt. Na also, es geht doch - nur eben leider nicht immer!
Eine Chance hat AETHEREUS aber dennoch auf alle Fälle verdient, da weite Teile der neuen Platte wirklich Spaß machen, auch wenn ihre launischen atmosphärischen Wendungen nicht immer leicht greifbar sind und nicht jeder Song den hohen Ansprüchen genügt. Aber für den Anfang schlägt sich die Truppe mehr als wacker und sollte Freunde der etwas aufwendigeren Kost daher auch zu einigen Gaumenfreuden führen.
Anspieltipps: The Pale Beast, Fluorescent Halls Of Decay
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes