AFGRUND - Svarta Dagar
Mehr über Afgrund
- Genre:
- Grindcore
- Release:
- 06.07.2007
- Enkelriktat Krig
- Ångesten Är Total
- Tårar Hjälper Föga
- Självmord På Repeat
- Katarsis
- Roulettehjärta
- Raderad
- Terrorbalansen
- Afgrundssjäl
- Vi Lever, Vi Drabbas, Vi Dör
- Söndersupen
- Maktens Murar Rasar
- Hjärtslag Och Djupa Andetag
- Käpprätt åt Helvete
Hat Norwegen aufgrund seiner Black-Metal-Vergangenheit seinen Exotenstatus eigentlich eingebüßt? Oder kann man immer noch von etwas Besonderem reden, wenn Grindcore-Platten wie etwa AFGRUNDs "Svarta Dagar" in norwegischer Sprache vorgetragen stundenlang im CD-Player rotieren?
Nun, ich persönlich muss die Frage mit "Ja" beantworten. Zwar wirkt der Grindcore selbst nicht anders als sonst, doch die norwegische Sprache gibt dem Ganzen doch einen schönen, wenn nicht sogar heftigeren Anstrich, sofern man etwas unter den laut dröhnenden Gitarren und dem harten Dauergebolze versteht. Doch zum Glück ist die Sprache nicht das Einzige, was dieser CD einen Platz im Scheibenregal einbringt. Neben der perfekten Instrumentalisierung, den herrlichen Gesangsduellen Kreisch vs. Grunz und den stellenweise genialen Riffs hat sich die Band auch um Abwechslung bemüht. Geht es die ersten vier Stücke noch hart und brutal zu, so bringen Songs wie 'Katarsis' und 'Terrorbalansen' kleine ohrwurmtaugliche Einlagen mit, während 'Roulettehjarta' wie astreines Death-Metal-Geschrubbe durch die Anlage dröhnt. Auch das doomige Instrumental 'Afgrundssjal' und die durchgeknallte Minutennummer 'Vi Lever Vi Drabbas Vi Dor' stechen angenehm aus dem dauerdröhnenden Gesamtbild heraus und machen es einfacher, zu den anderen Zweiminütern die Rübe zu schütteln.
Vielleicht einziger Wehrmutstropfen ist trotzdem die oben angesprochene norwegische Sprache. Zu gern würde man wissen, was es mit den Texten auf sich hat, die Elemente wie 'Arbetslös', 'Apokalypsens' und 'Krig, Väld, Terror' beinhalten. Denn wenn man schon ein Wort versteht, wäre es schon schön, auch vom Rest etwas mitzukriegen. Auch die Tatsache, dass die ersten vier Stücke eher normales Kanonenfutter sind und nicht ganz so genial klingen wie die Hammertracks der anderen zwei Drittel ist schade, hätte man das doch entweder weglassen oder gleich durch Besseres ersetzten können. Nichtsdestotrotz gibt es eine geniale, exotische und angenehm heftige Platte aus Norwegen zu genießen, die, sofern man Genrefan ist, auf jeden Fall ihren Mann finden wird.
Anspieltipps: Terrorbalansen, Roulettehjarta, Vi Lever Vi Drabba Vi Dor
- Redakteur:
- Lars Strutz