AFTER ALL - Cult Of Sin
Mehr über After All
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Dockyard 1 / Soulfood
- Release:
- 23.03.2009
- Another False Prophecy
- My Own Sacrifice
- Scars Of My Actions
- Betrayed By The Gods
- Devastation Done
- End Of Your World
- Land Of Sin
- Doomsday Elegy (2012)
- Embracing Eternity
- Hollow State
- Release
- Holy Diver
Live eine Granate, im Studio mittlerweile eine echte Schlaftablette
Im Benelux-Grenzgebiet galten AFTER ALL vor allem zu Debützeiten als einer der hoffnungsvollsten Newcomer im europäischen Thrash-Metal-Sektor. Ständig gastierten die Belgier auf lokalen Festivals, ackerten sich durch die kleinen Clubs und erarbeiteten sich kontinuierlich den Erfolg und schließlich ihren Deal. Letzteren hat die Band in erster Linie ihrer dynamischen Live-Präsenz zu verdanken, die man in den letzten Jahren auch im Vorprogramm aller erdenklichen Power- und Thrash-Metal-Acts bestaunen durfte. Doch konträr zu dieser positiven Entwicklung ist der kreative Prozess in den Reihen von AFTER ALL seit geraumer Zeit gestört. Bereits die letzte Platte war nur noch solides Mittelmaß, und statt sich ein Stückweit vom mittlerweile drei Jahre alten "This Violent Decline" zu rehablitieren, geht die Band auf der aktuellen Platte noch einen Schritt zurück - und hinein in die Durchschnittlichkeit.
Die erschreckendste Erkenntnis ist auf alle Fälle diejenige, dass "Cult Of Sin" nicht einmal einen Funken der Power versprüht, die seinerzeit noch auf "Mercury Rising" vibrierte. Das durchweg im Midtempo gehaltene Material wirkt ideenlos und routiniert, bietet zwar hier und dort einige Breaks, macht aber insgesamt einen sehr einförmigen, uninspirierten Eindruck, quasi so als stünde hier eine Terminarbeit an. Von spontanen Geistesblitzen, knatternden Rffs oder einfach nur ein paar frechen Melodien, wie man sie in der Vergangenheit immer mal wieder einstreute, ist demnach überhaupt nichts zu vermerken. Oder schlichtweg eine kurze Hookline, um das steife Gerüst aufzulockern? Nun, nichts davon!
Wohin ist sie also, die Energie und vor allem die Durchschlagskraft, die eine AFTER ALL-Show zu einem echten Event machen? Was ist in der Schnittmenge von satten Power-Chords und rasanten Leads geschehen? Tja, man kann vieles mutmaßen, wird aber ständig zum gleichen, sehr enttäuschenden Ergebnis kommen: "Cult Of Sin" ist ein musikalischer Totalabsturz einer Band, in die man einst noch richtig viele Hoffnungen gesetzt hatte. Sinnbildlich hierfür ist, dass das DIO-Cover am Schluss der beste Song der Platte ist - eine Schande für eine prinzipiell so starke Band!
Anspieltipp: Holy Diver
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes