AFTER ALL - Eos
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2022
Mehr über After All
- Genre:
- Speed Metal / US Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metalville
- Release:
- 14.10.2022
- Premonition
- The Judas Kiss
- Deceptor
- Kindred Spirits
- Elegy For The Lost
- Waiting For Rain
- Demons Raging
- Grand Illusion
- Torn Asunder
- Shadows Of The Mind
- At Dawn's First Light
Nach über 30 Jahren Bandgeschichte das bis dato beste Album der Belgier!
Die Belgier AFTER ALL, das könnt ihr an den Rezensionen der früheren Alben bei POWERMETAL.de unschwer sehen, haben in ihrer langen Karriere nicht nur Meisterwerke veröffentlicht. Die letzte, noch ganz dem Thrash Metal verpflichtete Scheibe "Waves Of Annihilation" konnte bei uns jedoch satte 8,5 Punkte einfahren. Mit "Eos" hat das Quintett nicht nur in Metalville ein neues Label gefunden, sondern verfügt mit Mike Slembrouck (Gesang) und Bert Guillemont (Schlagzeug) auch über zwei neue Mitstreiter im Line-up, die beide einen bemerkenswerten Einstand geben.
Vielleicht liegt es am Besetzungswechsel, aber auch die Grundausrichtung der Band hat sich aktuell mehr Richtung Speed Metal verschoben, wobei aber die Riffs größtenteils noch tief im Thrash verwurzelt sind. Einige Stücke tendieren sogar zum US Metal. Um eines gleich vorweg zu nehmen: Fallen viele moderne Thrash-Alben durch den typischen kalten und ultrafetten Sound negativ auf, so hat Dan Swanö den Belgiern einen druckvollen, transparenten und einfach passenden Sound maßgeschneidert.
Das Album geht nach dem Intro 'Premonition' mit 'The Judas Kiss' gleich in die Vollen und bleibt zunächst bei der hohen Geschwindigkeit. Bei 'Deceptor' wird das Tempo dann gekonnt variiert. Die Neubesetzung am Schlagzeug ist sofort wegen der größeren Variationsbreite gegenüber dem Vorgängeralbum hörbar. Insgesamt harmoniert das Quintett in bisher kaum gekanntem Maße, aber vor allem beim Gesang sind jetzt ganz andere Ausdrucksmöglichkeiten gegeben. Beim Lesen des Titels 'Elegy For The Lost' musste ich an 'Anthem To The Estranged' von METAL CHURCH denken. Es scheint aber keinen inhaltlichen Bezug zu geben. Immerhin ist die Elegie auch ein extrem starker Song und das klare Highlight des Langspielers. Eine emotionale Melodieführung im Stil des US Metals, famose Gitarren und ein bewegender Text - es geht um den Verlust einer geliebten Person - machen das Stück gleich beim ersten Durchgang zu meinem persönlichen Favoriten. Mit 'Waiting For The Rain' folgt ein weiterer Glanzpunkt. Achtet bei 'Grand Illusion' mal auf die Gesangslinien. Gibt es hier nicht eine gewisse Verwandtschaft zum Schaffen von John Arch? Großartig ist der letzte Track 'At Dawn's First Light' - eine Art Power-Ballade.
Meine Note von 8,5 hat eine gewisse Tendenz zur 9,0, die mit den besten Stücken von "Eos" auch erreicht wird. In der aktuellen Besetzung ist AFTER ALL definitiv eine Macht im europäischen Metal.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens