AFTER EARTH - Dark Night Of The Soul
Mehr über After Earth
- Genre:
- Melodic Death Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 26.09.2025
- Shivelight
- The Lucent Sun
- Skinwalker
- Dark Night Of The Soul
- Destitution
- King From Within
- Throe
- Serfitude
- The Queen Who Wept
- 'Til Daylight Dies
- From The Ashes
Ein Schritt nach vorne, aber nicht der große Wurf.
Bereits seit dem Jahr 2017 treibt das schwedische Quartett AFTER EARTH sein Unwesen im melodischen Death Metal, doch erst mit dem Debüt "The Rarity Of Reason" im Jahr 2023 nahm die ganze Geschichte Fahrt auf. Richtig überzeugen konnte mich das Material vor zwei Jahren allerdings nicht, auch wenn ich die generelle Ausrichtung, bei der vor allem das IN FLAMES-Werk um die Jahrtausendwende herum zitiert wurde, durchaus vielversprechend fand. Doch vielleicht haben die Jungs mit dem Zweitwerk "Dark Night Of The Soul", das uns nun erneut in Eigenregie vorgelegt wird, ja den erhofften Schritt in die richtige Richtung vollzogen.
Auf handfeste Antworten müssen wir allerdings erst einmal gute zwei Minuten warten, denn das instrumentale Intro "Shivelight" hat mit gesampelten Orchestertönen zwar durchaus ein paar interessante Passagen, ist insgesamt aber doch deutlich zu lang ausgefallen. Da macht sich 'The Lucent Sun' wesentlich besser, auch wenn die Nummer mit anfänglichen Stakkato-Gitarren etwas braucht, bis sich das erste Gothenburg-Riff mit Schwung auf Hörer und Hörerinnen stürzt.
Erst einmal in Fahrt gekommen, offenbart die Nummer aber auch durchaus ein paar Neuerungen und Veränderungen, die im Sound von AFTER EARTH Einzug gehalten haben. So hat der Refrain etwa ein paar epische Gruppengesänge im Gepäck, die mich aufhorchen lassen, während der akustisch geprägte Mittelteil mit folkiger Note endgültig offenbart, dass ENSIFERUM als neuer Referenzpunkt für das Songwriting der Schweden Pate gestanden hat. Insgesamt ein durchaus solider Einstand, dem mit 'Skinwalker' ein ebenso solider Track zur Seite gestellt wird, der mit deutlich stärker betonten Death-Metal-Versatzstücken und etwas reduzierter Melodie-Schlagseite daherkommt.
Die große Frage bleibt aber, ob der Vierer auf "Dark Night Of The Soul" auch ein paar Melodien und Songs im Gepäck hat, die den Klassiker-Test bestehen und sich auch langfristig im Gehörgang festbeißen. So richtig bejahen kann ich das allerdings nicht, denn für einen Großteil der Scheibe befindet man sich weiterhin auf Identitätssuche.
So gibt es zu Beginn und auch später in 'Serfitude' die erwähnten folkigen ENISFERUM-Bezüge, bei 'Dark Night Of The Soul' wird es plötzlich mit Orchester-Einschüben gar richtig episch, bevor 'King From Within' und 'Throe' den Groove massiv in den Vordergrund stellen und ein bisschen im US-Sektor und bei Kollegen wie LAMB OF GOD wildern. So richtig zwingend und packend wird es aber erst, wenn sich die Schweden zum Ende hin an Longtracks herantrauen und den Melodien wieder mehr Platz einräumen. Ja, ''Til Daylight Dies' und auch 'From The Ashes' haben beide ihre Längen, doch insgesamt sind beide für mich die klaren Höhepunkte der Scheibe und begeistern mich endlich so richtig mit tollen Melodiebögen und hymnischen Momenten. Da fragt man sich, warum die Jungs sich auf diese Stärken nicht über die gesamte Distanz hinweg berufen.
So ist "Dark Night Of The Soul" insgesamt auch nicht der ganz große Melodic-Death-Volltreffer, den AFTER EARTH hier vielleicht erschaffen wollte. Die Formkurve zeigt dennoch im Vergleich zum Debüt nach oben und gerade hinten heraus wird gezeigt, wie viel Potential eigentlich im Vierer steckt, sodass ich am Ende auch einen halben Zähler mehr vergebe als vor zwei Jahren. Für höhere Punkteregionen müssen die Jungs aber auf der gesamten Distanz etwas kompakter und zielgerichteter operieren, gerade auch um mit der doch starken Konkurrenz des Genres mitzuhalten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs