AFTER OBLIVION - Stamina
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2012
Mehr über After Oblivion
- Genre:
- Technical Death / Thrash
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 09.11.2012
- Deliverance
- For The Rebels
- Vultures
- Breeding Perdition
- The Carnal Form
- Septic Mind
- Ascent Of Misery
- Stamina
- Hatred Profound
Starkes Debüt einer jungen Band im zuletzt an Highlights armen Technical Death/Thrash.
Mit der jungen, erst 2007 gegründeten Band AFTER OBLIVION aus Bosnien-Herzegowina hat sich das italienische Qualitätslabel Metal On Metal Records eine Truppe in den Stall geholt, die sich schon bald zu einem echten Zugpferd der bisher stark auf traditionellen Heavy Metal fokussierten Plattenfirma entwickeln könnte.
Denn was die vier Jungs von AFTER OBLIVION auf ihrem Debütalbum "Stamina" vom Stapel lassen, das ist nicht nur aller Ehren wert, sondern eine echte Abrissbirne vor dem Herrn. Messerscharfe, leicht hektische, dabei aber dennoch sehr melodische Riffs, wilde Leads und Soli, dazu ein verständlicher Schreihals in den höheren Tonlagen des Keifgesangs und diverse rhythmische Achterbahnfahrten, die jedoch immer wieder punktgenau auf den roten Faden der Songs zurückkommen, lassen bereits erahnen, wohin die Reise stilistisch geht.
Wir haben es mit einer wirklich rundum feinen und gelungenen, sehr anspruchsvollen, dabei aber doch immer eingängigen Metalscheibe zu tun, die sich exakt zwischen den jeweils technischen Ausprägungen des harschen Thrash Metals und des melodischen Death Metals positioniert. Höre ich jemand "DEATH!" rufen? Ja, ganau dahin geht die Reise, denn sowohl die trockene, intensive Produktion als auch - und vor allem - die markante Stimme von Sänger/Gitarrist Adnan Hatic, erinnern doch weitaus mehr als nur ein bisschen an Chuck Schuldiner und seine Mannen, wie sie zu Zeiten von "Human" und "Individual Thought Patterns" klangen. Dazu ein Schuss "Heartwork"-CARCASS und Frühneunziger-KREATOR, und ihr habt ein grobes Bild davon, wie die Jungs aus Tuzla klingen.
Die Stilauswahl ist somit schon einmal gelungen, und die technische Umsetzung ist definitiv ohne Fehl und Tadel. Da es die Band zudem ganz hervorragend versteht, die Songs spannend und effektiv zu halten, indem sie sich bei der Spieldauer auf drei bis vier Minuten pro Song beschränkt und sich eben nicht zu ausufernd in instrumentalem Gefrickel ergeht, lässt sich auch hier nicht Meckern. Im Gegenteil: Mit Krachern wie 'Breeding Perdition' mit seinen tollen kurzen Einsprengseln mit cleanen Gitarren, seinen herrlichen, leicht orientalisch angehauchten Leads und den prägnanten Hooks bei Riffing und Gesang, kann die Band auch in Sachen Songwriting deutlich besser punkten, als es viele andere Bands vermögen, die sich im technischen Death/Thrash ergehen.
Somit bleibt ein bärenstarkes Debüt in einer jungen Band, die damit einen Sektor belebt, in dem in den letzten Jahren nicht mehr allzu viel Spannendes geboten war.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 12/2012
Gruppentherapie
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle