AFTERBURN - Pizza Hellfire
Mehr über Afterburn
- Genre:
- Happy Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Barbie Girl
- Big Big World
- Hit Me Baby One More Time
- Around The World
Ich weiß zwar nicht, was ich verbrochen habe... Auf jeden Fall wurde mir die "Ehre" zuteil, den ersten Output von AFTERBURN zu besprechen. Das ist für mich natürlich keine ganz einfache Angelegenheit, denn schließlich handelt es sich hierbei - wie wohl inzwischen jeder Leser von Powermetal.de mitbekommen hat - um die Band unseres Chefredakteurs. Aber trotzdem werde ich versuchen, so objektiv wie möglich zu bleiben.
Das Konzept von AFTERBURN ist zunächst eigentlich eine Schnapsidee gewesen (oder war es vielleicht doch nur eine Bierlaune?), die den beiden Sängern, Georg Weihrauch und Vladimir Catalina, vor etwa einem Jahr kam, als sie gemütlich bei einer "Pizza Hellfire" in der Ludwigsburger Rockfabrik saßen. Wie viele andere Freunde metallischer Klänge waren auch diese beiden davon angenervt, dass im Radio oder bei MTViva nur einfallslose Kommerz-Mucke zu hören bzw. zu sehen ist. Und so beschlossen sie dagegen vorzugehen, indem sie diese Art von "Musik" mit ihren eigenen Waffen schlagen wollten. Georg und Vladimir suchten sich ein paar repräsentative Songs aus und steckten sie in ein metallisches Gewand. Nachdem die beiden mit verschiedenen Musikern aus dem Bekanntenkreis experimentiert hatten, konnten dann schließlich in der Gitarristin Michaela Zipse und dem Schlagzeuger Christian Schmidt die passenden Mitstreiter gefunden werden. In dieser Zusammensetzung begaben sich AFTERBURN dann auch ins Studio, um die vorliegende CD "Pizza Hellfire" aufzunehmen.
Los geht es zunächst mit "Barbie Girl" von AQUA. Schon bei diesem ersten Song fällt vor allem der zweistimmige Gesang auf, wobei Vladimir für die cleanen Vocals zuständig ist und Georg sich dem Gegrunze hingibt (paradoxerweise singt Georg die Barbie-Parts und Vladimir die entsprechenden Ken-Passagen). Ansonsten halten sich AFTERBURN hier musikalisch relativ nahe am Original. Den anschließenden Song "Big Big World", ursprünglich von EMILIA, leitet Michaela mit ihrer klaren Stimme ein, bevor wieder richtig gerockt wird. Allerdings beschränken sich dieses Mal die Grunz-Vocals auf den Refrain. Ziemlich originell ist hier auch das Gitarrensolo, bei dem ein bekanntes, englisches Volkslied verwurstet wurde. Natürlich darf bei einer solchen CD BRITNEY SPEARS nicht fehlen, und darum haben sich AFTERBURN auch ihren ersten Song, "Hit Me Baby One More Time", angenommen. Hier kreischt sich vor allem wieder Georg die Stimme aus dem Hals, während Vladimirs klare Stimme nur im Refrain vorkommt. Es fällt dabei kaum auf, dass der letzte Chorus zu einem anderen BRITNEY SPEARS-Hit gehört, nämlich "Ooops I Did It Again" (spricht auch nicht gerade für den musikalischen Abwechslungsreichtum der Blondine). Den Abschluss der CD stellt dann "Around The World", im Original von ATC, dar, das über einen nervtötenden Refrain verfügt. In der AFTERBURN-Version ist dieser aber halbwegs erträglich, da Georg wieder dem Gegrunze frönt, obwohl es in den Strophenteilen eher wieder ein Gekreische ist. Musikalisch fällt hier zum einen ein flitzefingriges Gitarrensolo (beigesteuert von TANKARD-Gitarrist Andreas Gutjahr) auf und zum anderen wird das Tempo gegen Schluss, in einer Art Endspurt, kräftig angezogen.
Zusammenfassend ist also zu sagen, dass AFTERBURN mit "Pizza Hellfire" ein ganz ansprechendes erstes Lebenszeichen gelungen ist, das ich jedem ans Herz legen kann, der Metal nicht nur von der ernsten Seite her sieht. Andererseits möchte ich aber auch nicht verschweigen, dass die Songs auf CD nicht annähernd so gut herüberkommen wie live - aber das ist ja bei Happy-Metal-Bands meistens so. Wer dennoch neugierig geworden ist, kann sich auf der offiziellen AFTERBURN-Homepage die angesprochenen Songs auch downloaden: http://www.powermetal.de/afterburn
Anspieltipps: Big Big World, Around The World
- Redakteur:
- Martin Schaich