AGALLOCH - Ashes Against The Grain
Mehr über Agalloch
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Grau
- Release:
- 11.08.2006
- Limbs
- Falling Snow
- This White Mountain On Which You Will Die
- Fire Above, Ice Below
- Not Unlike The Waves
- Our Fortress Is Burning... I
- Our Fortress Is Burning... II - Bloodbirds
- Our Fortress Is Burning... III - The Grain
AGALLOCH sind ein Phänomen. Ähnlich wie ihre Black-Metal-Kollegen THE SUMMONING werden sie von der einen Seite als Götter bezeichnet, für die andere sind sie nichts Weiteres als ein weiterer mittelgroßer Fisch im Wasser. Ich möchte mich (noch) nicht festlegen, doch die Amis veröffentlichen ihr nächstes Werk "Ashes Against The Grain" und sollten damit wohl eher den Status der erstgenannten These festigen.
Wahr ist ohne Zweifel, dass AGALLOCH keinen Zentimeter verschenken und Stillstand hassen. Zu jeder ihrer bisherigen Veröffentlichungen filtert man mit jeweils unterschiedlichen Worten die passenden Elemente heraus, die gleichzeitig niemals die selben wie bei einem anderen Output sind. Die große Stärke von AGALLOCH ist es, dem geneigten Metal-Liebhaber so viele verschiedene Sounds von verschiedenen Genres aufzutischen und zu verbinden, wodurch eine eigene Atmosphäre entsteht. Ob man bei den ruhigen Parts an ANATHEMAs Glanzzeiten denkt, beim dunklen Flair an die alten PARADISE LOST-Scheiben, bei den im Vordergrund stehenden Gitarrenmelodien, die nicht enden wollen (und das ist auch gut so!), an Harmonienzauberer wie NEUROSIS, DEVIN TOWNSEND oder TOOL, wobei man die Finsternis einer Band wie OPETH oder die Kälte der neuen KATATONIA nicht vergessen darf. Dabei verlieren AGALLOCH ihr eigentliches Ziel, den Hörer mit ihrer Atmosphäre gefangen zu nehmen, aber nie aus den Augen.
Auffallend außergewöhnlich sind die Black-Metal-Vocals, die so gut wie keine Rolle spielen und fast schon vernachlässigt werden können (ich will nicht übertreiben und die fast gar nicht mehr vorkommenden Clean-Passagen auch nicht unter den Teppich kehren), sowie die nach wie vor vorhandenen, aber selten vorherrschenden Folk-Passagen, die sich zur vollen Prozentzahl eingliedern und eine weitere interessante Facette im Songwriting bilden.
Mit Superlativen halte ich mich bei einer derartig weitschichtigen Platte nach wenig verstrichener Zeit noch zurück. Es bleibt dennoch festzustellen, dass mich ein Album, rein harmonie- und atmosphärentechnisch, lange nicht mehr so begeistert hat, und das vom ersten Moment an. Eine düstere Platte, die im Sommer funktioniert, ist eh viel zu selten.
Fazit: Wenige Plätze in meinem persönlichen Poll scheinen mir vergeben (ich denke da z.B. an OUTWORLD als beste Newcomer-Band), ich rechne aber fest mit einer vorderen Platzierung dieser außergewöhnlich dunkel aufleuchtenden Platte und Band.
Hörproben und Infos unter http://www.agalloch.org
Anspieltipps: "Ashes Against The Grain" ist eines der Alben, die im Stückwerk nur bedingt funktionieren
- Redakteur:
- Christian Hubert