AGATHODAIMON - Serpent`s Embrace
Mehr über Agathodaimon
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 21.06.2004
- Cellos For The Insatiable
- Serpent`s Embrace
- Light Reborn
- Faded Years
- Solitude
- Limbs Of A Stare
- The Darkness Inside
- Bitter End
- Feelings
"Higher Art Of Rebellion" und ganz besonders "Blacken The Angel" sind Meilensteine des melodischen Black Metal und haben AGATHODAIMON direkt zu Beginn ihrer Karriere an die Spitze der deutschen Schwarzmetall-Bewegung gebracht. Doch dann wurde es längere Zeit ruhig um die Band und mit dem dritten Album "Chapter III" schafften es die Mainzer bei weitem nicht, an ihre ersten beiden Scheiben anzuknüpfen, vor allem, weil die Black-Metal-Elemente an vielen Stellen aus dem Sound entfernt wurden.
Nun sind weitere drei Jahre ins Land gezogen und mit "Serpent`s Embrace" stoßen AGATHODAIMON Zuhörern der ersten Stunde weiter vor den Kopf, da die Musik, wie sie diese Band im Jahre 2004 spielt, nur noch phasenweise etwas mit Black Metal zu tun hat. Aber ist das nun verkehrt?
Gut, ich muss gestehen, dass ich anfangs sehr große Probleme mit dem neuen Material hatte, und es schon in die selbe Schublade drängen wollte, wie "Chapter III", doch musste ich nach ungefähr zehn Durchgängen von Mal zu Mal mehr feststellen, dass "Serpent`s Embrace" ein verdammt starkes Album geworden ist, das sich nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr tief in den Gehörgängen festgesetzt hat.
Voraussetzung, um Zugang zum relativ experimentellen Material von AGATHODAIMON zu bekommen, ist aber, dass man nicht zu engstirning an die Sache herangeht und vor allem nicht versucht, die neuen Songs mit den alten Klassikern zu vergleichen, da hier wirklich Welten zwischen liegen. So arbeitet die Band heuer mit Samples, abgehackten Stakkato-Riffs und bindet das Ganze in einen dynamischen Klang ein, fügt aber gleichzeitig auch jede Menge Melodien bei, die mich streckenweise an BORKNAGAR und VINTERSORG erinnern. Besonders dann, wenn Frontmann Akaias mal nicht kreischt und grunzt und stattdessen mit ungewohnt sauberen Gesängen auftrumpft, wie z.B. bei `Light Reborn´ und `Feelings´, klingt die Musik recht episch und ruft Erinnerungen an die nordischen Kollegen auf.
Im Vordergrund stehen aber die drückenden Riffs, die einem von Anfang an auf heftigste Art und Weise entgegenschießen und sämtliche Fans, die nun befürchten, dass AGATHODAIMON nicht mehr Metal sind, beruhigen sollten.
Schaut man mal auf die insgesamt neun Kompositionen von "Serpent`s Embrace", stellt man fest, dass die Gruppe ziemlich vielseitig zu Werke geht, so dass neben den erwähnten Stakkato-Monstern `Cellos For The Insatiable´ und `Faded Years´ auch noch Platz für flotte melodische Nummern wie `The Darkness Inside´ bleibt und selbst vor einer Ballade haben AGATHODAIMON nicht zurückgeschreckt und präsentieren mit `Solitude´ einen traurigen, ruhigen Song, der aussschließlich von einer weiblichen Stimme begleitet wird.
Wie ich bereits erwähnte, ist es mir anfangs nicht gerade leicht gefallen, mich mit dem neuen Stoff anzufreunden, aber ich kann nur dafür plädieren "Serpent`s Embrace" eine Chance zu geben, da es definitiv seine Zeit braucht, bis sich das Material in den Gehörgängen gefestigt hat. Ist dies aber einmal geschehen, sollte man an dieser Platte einen Haufen Freude haben und einen weiteren Klassiker in seiner Sammlung begrüßen, der zwar nicht ganz an die beiden ersten Scheiben heranreicht, aber vielleicht gerade aufgrund seiner Andersartigkeit etwas ganz Besonderes ist. Nehmt euch Zeit und lasst "Serpent`s Embrace" auf euch wirken, ihr werdet es sicher nicht bereuen!
Anspieltipps: Cellos For The Insatiable, Light Reborn, The Darkness Inside, Feelings
- Redakteur:
- Björn Backes