AGE OF ALTERATION - Chapter I: Ember
Mehr über Age Of Alteration
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.06.2022
- Atonia
- Just A Dream
- Let Your Dream Die
- The Wail
- Rome Has Fallen
- Kυριακή
Solide EP mit einigen Höhepunkten und schwacher Gesangsproduktion.
Ich beginne diese Rezension einmal etwas unüblich und gratuliere den Dresdenern AGE OF ALTERATION zu ihrem wunderschönen Bandlogo. Schon lange hat ein Schriftzug mein Auge auf den ersten Blick nicht mehr so gepackt wie dieser hier, auch wenn das Cover der zweiten EP "Chapter I: Ember" dagegen doch etwas nach einem generischen Todesblei-Artwork ausschaut. Bleibt zu hoffen, dass der laut eigener Aussage epische Death Metal des Fünfers qualitativ eher beim Logo anknüpft.
Nüchtern betrachtet bietet die EP dabei "nur" vier vollwertige Tracks, wenn man die beiden instrumentalen und zugegebenermaßen sehr schönen Piano-Zwischenspiele 'Atonia' und 'The Wail' herausrechnet. 'Just A Dream' ist dann der eigentliche Opener der Platte und walzt mit modernem Todesblei, Blastbeats und einer sehr dezenten Portion Melodie gut nach vorne, wobei mich die Sachsen hier musikalisch sehr an LAMB OF GOD erinnern. Ein durchaus guter Track, der mir aber noch keine Begeisterungsstürme abringt. Deutlich überzeugender wirkt da schon das folgende 'Let Your Dream Die', das mir zwar bei den eindimensionalen Growls nicht unbedingt gefällt, dafür aber mit einem großartigen Gitarren-Lead überzeugt und für mich als erstes Highlight der Scheibe durchgeht.
'Rome Has Fallen' schlägt nach dem bereits erwähnten Zwischenspiel 'The Wail' deutlich schwedisch angehauchte Töne an und punktet erneut mit toller Gitarrenarbeit. Wieder machen mir die Growls den Genuss der Nummer aber schwer, denn sie sind nicht nur recht eintönig, sondern auch teilweise bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, was einem audiophilen Menschen wie mir so gut gefällt wie Fingernägel auf einer Tafel. 'Kυριακή' beschließt die Platte schlussendlich stark, wobei erneut die Gitarrenarbeit und feine Melodiebögen die Kohlen für die Dresdner aus dem Feuer holen. Vielleicht die stärkste Nummer der gesamten EP, die ich persönlich an den Anfang der Platte gestellt hätte.
So steigert sich "Chapter I: Ember" in meiner Ohren nämlich gerade zum Abschluss der Spielzeit hin noch einmal deutlich, was natürlich schon einige Fans, die vielleicht nach dem schwachen Beginn frühzeitig zur nächsten Band geskippt haben könnten, nicht mehr mitbekommen würden. Also die Herren, beim nächsten Mal bitte die Glanzlichter direkt an den Anfang der Spielzeit und definitv bei der Produktion der Growls und Screams nachbessern, denn mit ihrem Hang zur Verzerrung sind diese in meinen Ohren der größte Kritikpunkt einer ansonsten soliden EP.
- Redakteur:
- Tobias Dahs