AGE OF FIRE - Shades Of Shadow
Mehr über Age Of Fire
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 18.02.2020
- Epitaph
- Time Is Running Out
- Judgement Day
- Fairystones
- Shades Of Shadow
- King Of Aquilonia
- High Speed Chase
- Dual Phases Of The Moon
- Crystal Ball
- Mist At Dawn
Eine Obskurität aus Virginia.
AGE OF FIRE gab es schon einmal Ende der 80er. Und dann nochmal Anfang der 90er. Und jetzt wieder seit zwei Jahren. Das lässt sich leicht damit erklären, das hinter dem Namen keine ganze Band steckt, sondern vor allem Greg Brown. Wie das Leben so spielt, steht nicht immer die Musik an erster Stelle, wenngleich es sich bei AGE OF FIRE sicher um ein Herzensprojekt handelt, sonst hätte niemand drei Anläufe versucht. Die Band mischte vor dreißig Jahren ein bisschen im Thrash-Underground mit, zu höheren Weihen hat es meiner Kenntnis nach dann aber nicht gereicht.
Für das dritte Album "Shades Of Shadow" suchte sich der Alleingänger ein bisschen Unterstützung. Die fand er in Sängerin Laura Viglione und im Bassisten, Schlagzeuger und Produzenten Michael Heck. Beides auch eher unbeschriebene Blätter. Zusammen mit zwei mir unbekannten Gast-Schlagzeugern zimmerte man nun ein wirklich hübsches Scheibchen ein. Nach dem orchestralen Intro gibt's mit 'Time Is Running Out' allerdings zunächst einen kleinen Thrasher zu hören, der überhaupt nicht zum Rest des Albums passt. Eine Reminiszenz an vergangene Zeiten, die aber völlig verkehrte Stimmung aufbaut. Zumal des Bandchefs Gesang wirklich nicht der Rede wert ist. Die folgenden sechsunddreißig Minuten sind gediegener, mal etwas epischer, mal eher straighter, oft rein instrumental und manchmal gar symphonisch angelegter Heavy Metal mit toller Frauenstimme und durchdachten Gitarrenparts. Ich bin jedes Mal verwirrt, wenn ich den unpassenden Öffner höre.
Damit ist aber der allergrößte Kritikpunkt schon benannt. Einen zweiten fängt sich AGE OF FIRE mit dem Intrumental 'High Speed Chase' ein: Eigentlich eine schöne Hommage an die selbstbewussten Gitarreros der Vergangenheit, bei der Greg Brown wirklich jeden Trick auspackt und um sein Leben soliert, aber leider soundtechnisch völlig danebenliegt. Das Schlagzeug klingt nach zerrissener Pappschachtel und der Bass kommt aus der Maschine.
Blendet man diese beiden Punkte ein bisschen aus, bleibt ein wirklich schönes Album übrig. Vor allem das an VIRGIN STEELE erinnernde Epos 'King Of Aquilonia' macht mir richtig Spaß. Aber auch ohne Gesang klappt es mit richtigem Sound - 'Dual Phases Of The Moon' sagt sogar mir als Instrumental-Banausen wirklich zu. Am besten ist AGE OF FIRE aber mit Laura Vigliones Gesang. 'Crystal Ball' ist ein weiteres Beispiel für große Metalkunst: toll gesungen, feine Flitzegitarre, gut produzierter Bass, DIO-Lyrics und MAIDEN-Rhythmus - count me in!
Wer also kein rundum rundes und perfektes Album erwartet und es verträgt, wenn verschiedenste Einflüsse aufeinander treffen, dem sollte AGE OF FIREs "Shades Of Shadow" zusagen. Mir gefällt zwar nicht jede der zweiundvierzig Minuten, aber doch der größte Teil.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring