AGENTPUNCH - Soothsayer
Mehr über Agentpunch
- Genre:
- Heavy / Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Timezone
- Release:
- 24.11.2019
- Rampage
- Stalker
- Cleopatra
- Grace For The Innocent
- Soothsayer
- Mountain High
- Blood On The Wall
- River Turns Black
- Rhythm Of Abidance
- Rocket To The Moon
Gelungene, authentische Traditionskost aus Osnabrück
Seit gut drei Jahren treibt diese Formation erst ihr Unwesen im Raum Osnabrück, konnte bei diversen Live-Gigs aber offenbar ausreichend Erfahrung und Inspiration sammeln, weshalb 2017 das Erstlingswerk "Investigation" aufgenommen wurde. Dieses wurde von Fans und Presse durch die Bank positiv aufgenommen und dürfte die vier Jungs dazu motiviert haben ihren eingeschlagenen Weg auch weiterhin mit Konsequenz fortzusetzen.
Das ist gut und macht das Quartett auch ungemein sympathisch, denn es kommt selten genug vor, dass eine Band in ihrer Biographie erst gar nicht versucht ihre Marketing-Künste auszuspielen, sondern sich auf einen nachvollziehbaren wie unmissverständlichen Satz "AGENTPUNCH erfindet das Rad nicht neu, baut es aber auch nicht bloß nach" beschränkt. Und genau so klingt "Soothsayer" auch! Wobei man hinzufügen muss, dass auch eine weitere Aussage der vier Musiker zutrifft, nämlich jene, dass sie sich nicht wirklich darum kümmern, aus welchem Genre nun die Einflüsse kommen würden, wenn sie sich ans Schreiben eines Songs machen. Auch das klingt authentisch und kann auf "Soothsayer" nachvollzogen werden.
Positiv fällt außerdem auf, dass die Truppe handwerklich über jeden Zweifel ist und offenbar den klassischen, traditionellen Heavy Metal seit frühester Jugend verinnerlicht hat. Letzteres dürfte durch die Herkunft Osnabrück aber nicht sonderlich schwierig gewesen sein, gab es in dieser Region doch schon vor Jahrzehnten eine überaus belebte Szene, aus der Formationen wie S.D.I., DETERRENT oder ENOLA GAY auch international durchaus reüssieren konnten.
Dennoch sind es in erster Linie bekanntere Bands wie SAXON oder ACCEPT, an die das Schaffen von AGENTPUNCH denken lässt. Nicht zuletzt, weil man sich bei den strukturellen Aufbauten unabhängig vom Härtegrad ausschließlich an der "alten Schule" orientiert und jeglichen Firlefanz weglässt.
Dadurch wirkt die Chose auch auf Tonträger so, als ob die Tracks in erster Linie für die Bühne komponiert worden wären und als beeindruckter Zuhörer ertappt sich bei Nummern wie 'Rampage' (coole ANNIHILATOR-Riffs inklusive), 'Stalker' oder 'Blood On The Wall' - hier klingt Sänger Alexander Mohrlang, der an sich über eine perfekt zum Klangbild passende dreckige, raue, aber dennoch eigenständig klingende Stimme verfügt, schwer nach "Peavy", wodurch der Track eine überaus intensive RAGE-Schlagseite abbekommen hat - beim fröhlichen Mitgrölen. Gute Arbeit Jungs, weiter so!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer