AGNOSTIC FRONT - Another Voice
Mehr über Agnostic Front
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 22.11.2004
- Still Here
- All Is Not Forgotten
- Fall Of The Parasite
- Pride, Faith, Respect
- So Pure To Me
- Dedication
- Peace
- Take Me Back
- Hardcore! (The Definition)
- Casualty Of The Times
- No One Hears You
- I Live It
- It`s For Life
- Another Voice
Ich kann mich noch gut an ein Inti mit AGNOSTIC-FRONT-Sänger Roger Miret erinnern, in dem er seine Punkroots wiederentdeckte, keinen Bock mehr auf Backings von shoutenden Typen hatte und durch die damalige Besatzung von AGNOSTIC FRONT eh keine Chance sah, die metallische "One Voice"-Phase der Band zu reproduzieren. Und mit Longplayern wie "Dead Yuppies" oder "Something`s Gotta Give" fuhren die New Yorker eh Oldschool Hardcore mit massig Oi-/Punkeinflüssen auf.
Mittlerweile schreiben wir 2004, die Band steht bei einem reinrassigen Metallabel unter Vertrag und hatte für "Another Voice" mit Jamey Jasta einen Mann als Produzenten, der mit HATEBREED nicht nur massig Alben verkauft, sondern auch Hardcore und Metal zu einem ultrabrutalen Gemisch vereint, das seinesgleichen sucht. Und der Sound ist wirklich fett. Die Backings klingen nicht nach jungen Hüpfern, sondern nach verdammt vielen harten Männern, das Schlagzeug macht mächtig Druck, der Bass pumpt seine Energie direkt in die Magengegend und die Gitarren riffen metallisch-brutal. Musikalisch sind die Zeiten der Oi-Scheiße eh vorbei, zu "Another Voice" grölt man nicht bierselig rum, sondern prügelt sich begeistert quer durch den Moshpit.
New-York-Hardcore regiert, mal groovig, mal schneller und mit deutlicher Metalkante. Der Opener 'Still Here' bringt erstmal ein paar Zeilen Hardcore-Lyrics at their best, bevor mit ordentlich Groove und fetten Riffs das Fundament für coole Backingshouts und das Duett von Roger und Karl Buechner (FREYA, EARTH CRISIS) gelegt wird. Herr Buechner brüllt sich natürlich die Lunge aus dem Leib und klingt mächtig aggressiv. Und die "Hey Hey Hey" shoutet man vor der heimischen Anlage automatisch mit. 'All Is Not Forgotten' ist dann ein typischer Brecher: kurz gegroovt, bevor gradlinig drauflos geprügelt wird, dazu ein eingängiger Refrain und ein fetter Moshpart.
Bester Song des Albums ist aber ganz ohne Zweifel 'Peace'. Der Anfang wirkt wie mehrere Faustschläge ins Gesicht, dazu kommt ein treibender Groove, ein moshiger Refrain, bei dem Jamey Jasta gewohnt fies-aggressiv rumbrüllt und als Bonus ein kurzes, knackiges Solo von Matt Henderson. Den Track könnte ich echt stundenlang hören, dagegen ist 'Gotta Go' was für den Stammtisch im Altersheim - so heavy und aggressiv will ich AGNOSTIC FRONT hören! 'Take Me Back' ist dann eine Hommage an den typischen NYHC-Sound und die alten Zeiten, klingt aber nicht antiquiert oder nach weinerlichen alten Männern, sondern absolut auf der Höhe der Zeit. Beim Titeltrack trifft dann der Nachwuchs auf die Urväter, will heißen Scott Vogel von den ultracoolen Hardcorelern TERROR unterstützt hier Roger Miret. Natürlich wird auch hier verdammt heavy gemosht.
Sehr geil kommt auch 'Hardcore! (The Definition)', wo AGNOSTIC FRONT textlich wie musikalisch klar machen, wo der Hammer hängt. Schön treibend, wieder ein kurzes Solo, fette Backings und genug Parts, um den Moshpit zum Brodeln zu bringen. Aber auch das brutale 'I Live It', das eingängige 'Pride, Faith, Respect', das kurz-knackige 'Fall Of The Parasite' oder das gradlinige 'Dedication' kommen verdammt überzeugend rüber.
Ach was, das gesamte Album rult von der ersten bis zur letzten Sekunde. Rogers kurzatmiger Gesang, die durch die Bank genialen Riffs und die immense Power und Energie, die die Scheibe ausstrahlt, machen "Another Voice" zu einem der besten Alben dieses Jahres. Die wahren AGNOSTIC FRONT sind zurück, hell yeah!!!
Anspieltipps: Peace, Fall Of The Parasite, Another Voice, All Is Not Forgotten, Hardcore! (The Definition)
- Redakteur:
- Herbert Chwalek