AGNOSTIC FRONT - Warriors
Mehr über Agnostic Front
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 09.11.2007
- Addiction
- Dead To Me
- Outrage
- Warriors
- Black And Blue
- Change Your Ways
- For My Family
- No Regrets
- Revenge
- We Want The Truth
- By My Side
- Come Alive
- All These Years
- Forgive Me Mother
Obwohl AGNOSTIC FRONT seit Jahr und Tag recht simpel gestricktes, straightes Material heraushauen, erscheint der Kompositionsprozess beim New Yorker Hardcore-Urgestein immer wieder eine ziemlich schwierige Sache. Grundsätzlich scheint es der Band nämlich weder erlaubt, eine musikalische Weiterentwicklung durchzumachen, noch könnten die fünf Musiker ihren Fans heuer noch glaubhaft irgendwelche Neuerungen im Sound der Legende beibringen, denn dafür scheint der Kurs einfach zu festgefahren.
Andererseits scheint es niemanden zu kratzen, dass die Band in bester MOTÖRHEAD-Manier vergleichbare Platten herausbringt, indes keinen Deut von der eingeschlagenen Marschrichtung abweicht und sich auch auf dem neuesten Machwerk "Warriors" über weite Strecken nur selbst kopiert. Zwar bedeutet dies gleichermaßen, dass AGNOSTIC FRONT mal wieder einen richtig coolen, klassischen NYC-Hassbatzen auf die Massen loslassen, allerdings erweitert sich mit dieser Scheibe auch die Liste der schwer herauszufilternden Songs des üppigen Backkatalogs um ganze 14 weitere Kapitel. Doch warum meckern?
Nun, ich denke schon, dass man die Musik der AGNOSTIC FRONT im Hinblick auf die gesamte Schaffensphase ein wenig kritisch beäugen sollte, einfach weil es kompositorisch grob betrachtet nie nennenswerte Fortschritte gegeben hat. Verfechter und langjährige Anhänger mögen jetzt einwerfen, dass sich die Jungs dafür stets treu geblieben sind und sich nie von Konventionen und Trends haben bewegen lassen, doch beschleicht einen gerade bei "Warriors" mehrfach der Gedanke, dass dieser innovationsmäßige Stillstand irgendwann auch einmal seine Grenzen erreicht hat.
Zweifelsohne hat die Band trotz allem auch wieder einige richtig starke Tracks an Bord, wie etwa das rockige 'Black And Blue', das ordentlich stampfende 'For My Family' sowie das erstaunlich versierte 'By My Side', dessen Gitarrensounds in etwa das Bisschen Fortschritt liefern, welches meines Erachtens als Mindestvoraussetzung von Album zu Album geboten werden sollte - oder muss!
Ich möchte allerdings auch niemandem auf den Schlips treten, der sich von AGNOSTIC FRONT nichts weiter wünscht als kompromisslose Grooves, wiederholtes Old-School-Riffing und Songs, die so oder ähnlich bereits in der bandinternen Dauerrotation veröffentlicht wurden - schließlich definiert sich so auch für meinen Geschmack das Qualitätssiegel NYC-Hardcore. Doch anders als sonst fallen die Genre-spezifischen Limitationen dieses Mal ganz besonders auf und übermitteln nicht immer den Eindruck der gewohnten Souveränität. Aber wie gesagt: AGNOSTIC FRONT-Liebhaber werden sich daran wohl überhaupt nicht stören, denn alles in allem bietet auch "Warriors" völlig typischen Bandstoff, wie man ihn kennt, schätzt und liebt.
Anspieltipps: Addiction, Black And Blue, By My Side
- Redakteur:
- Björn Backes