AGONIST, THE - Five
Mehr über Agonist, The
- Genre:
- Metalcore / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 30.09.2016
- The Moment
- The Chain
- The Anchor And The Sail
- The Game
- The Ocean
- The Hunt
- The Raven Eyes
- The Wake
- The Resurrection
- The Villain
- The Pursuit Of Emptiness
- The Man Who Fell To Earth
- The Trial
- Take Me To Church (Bonustrack)
Gefangen zwischen packendem Metalcore und musikalischer Eintönigkeit.
Die erste Feuertaufe hat Vicky Psarakis als Frontfrau von THE AGONIST wohl mit dem letzten Album "Eye Of Providence" bestanden. Viele Fans hatten ja bereits den Untergang der Kanadier prophezeit, nachdem sich Alissa White-Gluz im Jahr 2014 den Melodic-Deathern ARCH ENEMY anschloss und in folgedessen ihren Platz beim Metalcore-Quintett aus Montreal räumen musste. Allen Unkenrufen zum Trotz war der erste Longplayer mit neuer Sängerin allerdings keineswegs eine Katastrophe, auch wenn die Kritikermeinungen der Band recht einstimmig noch Verbesserungspotential in der neuen Besetzung bescheinigten. Genau hier will die Band nun mit der neuen und mittlerweile fünften Scheibe ihrer Karriere anknüpfen, die treffenderweise den Titel "Five" trägt.
Rein musikalisch gehen die Kanadier dabei weiterin unbeirrt ihren Weg und kredenzen auf der neuen Platte wieder eine explosive Mischung aus Metalcore und melodischem Todesstahl. Fans werden sich dabei auch dieses Mal an den bekannten Trademarks des THE AGONIST-Sounds erfreuen, während Kritiker wieder die gleichen Schwachpunkte wie auf den Vorgängern finden werden. Größtes Manko bleibt dabei weiterhin die musikalische Gleichförmigkeit, die auch auf "Five" vorherrscht und die von dem jedem Titel vorangestellten "The" noch einmal unterstrichen wird. So geht es dann mit dem eröffnenden Song-Trio bestehend aus 'The Moment', 'The Chain' und 'The Anchor And The Sail' durchaus druckvoll, aber eben auch recht eintönig los.
Vielleicht klingt diese Einleitung nun negativer, als sich das neue Album schlussendlich im Gesamteindruck darstellt. Die einzelnen Tracks haben nämlich auch dieses Mal wieder ihre starken Momente. Gleichzeitig spürt der Hörer ebenfalls, dass sich Vicky inzwischen besser in ihrer Rolle eingefunden hat und daher hier deutlich sicherer und präsenter klingt als noch auf ihrem ersten Release mit dem Fünfer. In Sachen Klargesang kann sie dabei zwar Alissa noch immer nicht ganz das Wasser reichen, trotzdem präsentiert sich die Fronterin auch in diesem Bereich deutlich verbessert und veredelt Stücke wie das grandiose 'The Pursuit Of Emptiness', 'The Ocean' oder 'The Villain' mit einigen tollen Hooklines. Bezeichnend ist dann jedoch, dass mit "The Raven Eyes" der einzige stilistische Ausreißer innerhalb der insgesamt 14 Tracks auch gleichzeitig einer der verzichtbarsten Songs des Langspielers geworden ist. Getoppt wird das nur noch vom Bonustrack 'Take Me To Church', bei dem sich der Fünfer an einem HOZIER-Cover versucht und wenig Erfolg damit hat, den Pop-Hit einer metallischen Rundumerneuerung zu unterziehen.
Alles in allem könnte man damit festhalten, dass bei THE AGONIST mit "Five" alles beim Alten bleibt, denn auch mit neuer Sängerin pendeln die Kanadier weiterhin zwischen packenden Momenten und Metalcore-Eintönigkeit. Eingefleischte Anhänger des Quintetts werden mit der neuen Scheibe daher wahrscheinlich mehr als zufrieden sein, während es für Außenstehende weiterhin schwer ist, die Truppe vom sonstigen Einheitsbrei des Genres zu unterscheiden. Vielleicht ist das auch der einzige Punkt in dem sich der Abgang von Alissa White-Gluz so richtig bemerkbar macht, denn auch im zweiten Anlauf kann Vicky mit dem Charisma und der packenden Stimme ihrer Vorgängerin nicht ganz mithalten, die hiermit in der Vergangenheit auch oftmals das ein oder andere musikalische Manko überspielen konnte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs