AGONIST, THE - Prisoners
Mehr über Agonist, The
- Genre:
- Progressive Extreme Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 01.06.2012
- You're Coming With Me
- The Escape
- Predator And Prayer
- Anxious Darwinians
- Panophobia
- Ideomotor
- The Lonely Solipsist
- Dead Ocean
- The Mass Of The Earth
- Everybody Wants You (Dead).
- Revenge Of The Dadaists
Etwas behäbiger moderner Extreme-Metal
"Prisoners" markiert den dritten Langspieler der Truppe aus Kanada, die erneut ihre Mischung aus modernem Melodic Death und Metalcore präsentiert. Zwar geschieht das im Grunde genommen recht eingängig, doch etwas vertrackt sind viele Songs dann doch, sodass man sich nicht beim ersten Mal direkt zurechtfindet.
Das macht aber nichts denn der potenzielle Hörer von "Prisoners" wird diese Platte bestimmt öfters hören. Angefangen beim Opener 'You're Coming With Me' spürt man sofort, mit welcher Härte die Band zu Werke geht und was einen auf den restlichen 50 Minuten wohl erwarten wird: nämlich ein ziemliches Brett, gezimmert von der Saitenfraktion und das aggressive Gekeife treibt die Nägel bis tief ins Holz. Melodien bleiben zum Glück nicht auf der Strecke, sondern bereichern den Song und sorgen dafür, dass keine Monotonie aufkommt. Natürlich müssen in diesem Zusammenhang auch die cleanen Vocals genannt werden, die insbesondere auf 'The Escape', der nächsten Nummer, den Unterschied machen.
Dass THE AGONIST auch Songs mit Ohrwurm-Potenzial schreiben können, beweist 'Anxious Darwinians' mit seinen geilen Leads und genau der richtigen Dosierung an Geknüppel. Zum Glück kommt die Band auch ohne die ständig gleichen Breakdowns aus, die man bei Metalcore-Anleihen erwarten würde. Für mich ein Highlight dieses Albums. Und ebenso gut lässt sich das abwechslungsreiche 'Everybody Wants You (Dead)' hören, das im Prinzip alle Trademarks von THE AGONIST zusammenfasst.
Deutlich core-iger tönt dann jedoch 'Panophobia', bei dem Ohr und Hörer einem kleinen Stresstest unterzogen werden, bedingt durch das vielschichtige Arrangement. Weniger ist manchmal doch mehr.
Ohne ein großer Metalcore-Hörer zu sein, macht mir das Ganze trotzdem Spaß, was zum großen Teil an den Vocals von Frontdame Alissa White-Gluz liegt, die ihre Stimme von harten Growls bis hin zu schönem Cleangesang sehr variabel einsetzen kann. Und in den Momenten, wo speziell die Gitarrenarbeit aus dem Schatten des Genre-Einheitsbreis hervortreten kann, werden sogar richtig gute Songs daraus. Leider funktioniert das nicht auf der kompletten Albumlänge. Was man der Band vorwerfen kann, ist, dass ihre Songs unter dem Gewicht ihrer Zutaten ächzen. Da macht "Prisoners" keine Ausnahme, sodass einige Tracks etwas überladen daher kommen. Insgesamt jedoch eine solide Scheibe einer Band, die nicht unbedingt 08/15 klingt und einige starke Songs hervorgebracht hat.
Anspieltipps: 'Youre Coming With Me', Anxious Darwinians', 'Revenge Of The Dadaists'
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher