AGONY SCENE, THE - Get Damned
Mehr über Agony Scene, The
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 18.01.2008
- Barnburner
- Predation
- Dances With Devils
- Adversary
- White Nights
- Rapture
- Deliverance
- Rattle Me Bones
- The Opposition
- Wild To Bleed
- Old Scratch
THE AGONY SCENE galten neben Bands wie THE BLACK DAHLIA MURDER und AS I LAY DYING zu denjenigen Vertretern der sogenannten NWoAHM, denen man durchaus zutraute, sie könnten Institutionen wie MACHINE HEAD und Konsorten sowie generell den gesamten Metalcore-Mischmasch leichtfertig von der Spitze verdrängen. Nach zwei mehr oder minder erfolgreichen Alben und der verzweifelten Suche nach etwas mehr Eigenständigkeit hat sich diesbezüglich jedoch das Blatt gewendet. Während die beiden oben angeführten Acts mittlerweile zur Speerspitze der Szene gehören, traben THE AGONY SCENE weiterhin im Mittelfeld, zeigen sich aber auch nicht sonderlich bemüht, dieses Dilemma zu bekämpfen, bevor es zur Misere wird.
Das neue Album "Get Damned" beschreibt diesen Zustand allzu deutlich: Punchige Grooves, fette Riffs, eine ordentliche Dynamik und prinzipiell anständiges Songwriting sind faktisch die besten Grundlagen für eine derart ausgerichtete Gruppe, gerade wenn sie in ihrer Performance schön direkt auf den Punkt gebracht werden. So weit, so gut. Problematisch wird's jedoch bei der bewährten Verhaftung in ständig wiedergekäuten Schemen. Den Kompositionen fehlt der Mut zum Fortschritt, quasi zum Ausbruch aus den ausgelatschten Konventionen, und auch wenn das Quintett zunehmend auf deftigere Brutalo-Attacken umstellt, sind derartige Aggressions-Demonstrationen lediglich Mittel zum Zweck - und der definiert sich nur selten als spannendes Segment.
Andererseits ist "Get Damned" natürlich wirklich schlechter als die Vielzahl vergleichbarer Releases. Die kompositorischen Anlagen sind vorhanden, und auch handwerklich ist absolut nichts im Argen. Moshpit-Granaten wie 'Adversary' oder das flotte 'Rattle Me Bones' lassen die Kuh fliegen, brachiale Stücke wie 'The Opposition' und Barnburner' wiederum sorgen für erhebliche Nackenstrapazen, doch alles in allem fehlt dem Gros des Materials das Potenzial zur Langlebigkeit. Die Songs verbrauchen sich auf Dauer und werden aufgrund ihrer mangelnden Individualität sicher keine Dauerbrenner. Unterhaltsam und energiereich ist "Get Damned" zwar trotzdem - wer aber auf der Suche nach dem nächstem Paukenschlag im modernen Thrash-Genre ist, wird auch hier vergebens recherchieren!
Anspieltipps: Predation, The Opposition
- Redakteur:
- Björn Backes