AGORAPHOBIC NOSEBLEED - Arc
Mehr über Agoraphobic Nosebleed
- Genre:
- Noise
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 22.01.2016
- Not A Daughter
- Deathbed
- Gnaw
Noise-Brachialität in drei Akten.
Es ist einfach schön zu sehen, dass sich eine ohnehin recht kreative Band wie AGORAPHOBIC NOSEBLEED immer noch dazu aufraffen kann, das eigene Rad neu zu erfinden und sich als musikalischer Act neu zu definieren. "Arc" ist zwar in diesem Sinne nicht ganz die Quadratur des Kreises, aber immerhin ein Release, der mit einigen Überraschungen aufwartet - trotz einer gewohnt schmalen Spieldauer von gerade einmal 27 Minuten.
Die Extreme werden erneut verschoben und widmen sich dieses Mal voll und ganz dem Noise-Sektor. Die Amis haben heuer keine Lust auf rasante Abfahrten oder brutale Eruptionen, sondern setzen den Fokus auf die gemäßigten Rhythmen, die jedoch mit einem satten Schuss Brachialität und intensivem Riffing auf ein gewaltiges Level gehoben werden. "Arc" steigert sich dabei von Song zu Song, angefangen bei den harschen Midtempo-Attacken in 'Not A Daughter' über die vergleichsweise rockigen Sounds in 'Deathbed' bis hin zum alles verschlingenden, hypnotischen Finale in 'Gnaw', einem der besten Songs, den die band bis dato komponiert hat. Gerade hier zeigt sich jenes fiese Antlitz, mit dem AGORAPHOBIC NOSEBLEED seit Jahren die Szene dominiert, gepaart mit fast schon harmonischen Arrangements und einer erstaunlich leicht zugänglichen Grundnote, die bei "Arc" sowieso schon außergewöhnliche Züge annimmt. Zumindest hat die Truppe in ihrer bisherigen Laufbahn selten Kompositionen erschaffen, die einen solch hohen Wiedererkennungswert haben wie das Material des neuen 3-Trackers.
Bevor man die Herrschaften nun jedoch in die falschen Schubladen einsortieren möchte, sei gesagt, dass man sich immer noch leicht die Zähne ausbeißen wird an dieser intensiven Heavyness und der Eindringlichkeit der Rhythmusarbeit. Der Unterschied ist lediglich, dass AGORAPHOBIC NOSEBLEED die Sache aus einer neuen Perspektive betrachten, die vor allem Roadburn-Fanatikern die Freudentränen ins Gesicht treiben wird - denn mit den Songs von "Arc" trifft man wohl genau den Nerv derjenigen Fans, denen man im kommenden Monat von der legendären Bühne Tilburgs ins Auge schauen wird!
Anspieltipps: Deathbed, Gnaw
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes