AHAB - The Boats Of The Glen Carrig
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Ahab
- Genre:
- Funeral Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 28.08.2015
- The Isle
- The Thing That Made Search
- Red Foam (The Great Storm)
- The Weedmen
- To Mourn Job
So herrlich kann Leiden sein.
AHAB mausert sich. Auf Album Nummer vier hat das Heidelberger Quartett endgültig die eigene Nische gefunden. Der durchwegs zähe, groovende Funeral Doom steht dabei ebenbürtig neben verträumten, cleanen Passagen. Dabei kommt mir desöfterem OPETH zu "Wathershed"-Zeiten in den Sinn. Aber eben viel langsamer - Mikael Åkerfeldt auf THC sozusagen.
Auf "The Boats Of The Glen Carrig" zelebriert die Combo Funeral Doom in seiner reinsten Weise. Will sagen, zutiefst düster, schleppend, verstörend und stets heavy as shit. Sänger Daniel Droste beherrscht dabei die tiefsten, unglaublich kräftigen Growls genauso souverän wie die (im positiven Sinn) eigenwilligen, höchst emotionalen, oftmals mehrstimmigen cleanen Vocals. Allein durch den Gesang bietet AHAB eine Menge Abwechslung. Auffällig ist, dass die wenigen Lichtblicke, welche die Band in die verzerrten Eruptionen einflechtet, mit gesungener Stimme unterlegt werden, was vor allem im dritten Song 'Red Foam (The Great Storm)' einen weiteren farbigen Tupfer im sonst dunkel gehaltenen Gemälde hinzufügt.
Die großartigen Gitarrenleads, die sich immer wieder ins sehr riffigen Grundgerüst einschleichen, sind zwar gewissermaßen gotisch, aber in der Reife und Tiefe hat das ein Greg Mackintosh bis zum letzten PARADISE LOST-Album nicht mehr hinbekommen. Die Gitarristen Daniel Droste/Chris Hector steuern die Stimmung der Songs (neben den Vocals) nach Belieben: Mal tieftraurig ('The Weedmen'), mal episch ('Red Foam...') oder mal leicht orientalisch angehaucht ('To Mourn Job'). Nichts wirkt hier aufgesetzt, jede Note sitzt trotz des spontanen, teils leicht gejammten Charakters der fünf größtenteils überlangen Songs an der richtigen Stelle. Starke Platte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic