AIR RAID - Fatal Encounter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2023
Mehr über Air Raid
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- High Roller Records / Soulfood
- Release:
- 24.02.2023
- Thunderblood
- Lionheart
- In Solitude
- See The Light
- Sinfonia
- Edge Of A Dream
- Let The Kingdom Burn
- One By One
- Pegasus Fantasy
Ein Traum für alle Fans des klassischen Heavy Metals.
AIR RAID, eine der wichtigsten Bands in der New Wave of Traditional Swedish Heavy Metal, ist nach einem Umbau der Rhythmusfraktion mit dem vierten Album am Start. Diese Frischzellenkur hat dem Quintett hörbar gut getan, denn die Songs auf "Fatal Encounter" tönen kraftvoll wie selten zuvor und strahlen in ihrer klassischen Melodik. Erweitert wurde der Bandsound durch Elemente aus der Neoklassik, die sich vor allem im Gitarrenbereich ausmachen lassen. Besonders im kurzen Instrumental 'Sinfonia' mit seinen barocken Harmonien, das wahrscheinlich sogar den alten Herren Tomaso Albinoni und Johann Sebastian Bach gefallen hätte, ist dies gut hörbar. Aber keine Angst, Abstriche bei der Power wurden keine gemacht!
'Thunderblood' ist ein klasse gesungener Ohrenöffner mit einem gelungenen Refrain, fantastisch klingenden Gitarren und einem treibenden Rhythmus. So darf ein Album gerne beginnen. Der beste Song auf "Fatal Encounter" folgt unmittelbar darauf mit 'Lionheart'. Ich bin doch sehr gespannt, ob wir in diesem Jahr einen besseren klassischen Heavy-Metal-Song zu hören bekommen. Bisher scheint mir nur 'Power' von MEGATON SWORD ein ernstzunehmender Konkurrent zu sein. Die Musikalität in der Gitarrenarbeit bei 'Lionheart' setzt Maßstäbe, und der wunderbare Chorus ist perfekt gehärteter Edelstahl. Auch das etwas hardrockigere 'In Solitude' überzeugt auf ganzer Linie. Mit 'See The Light' wird es dann wieder etwas schneller. Die Melodieführung erinnert an PRETTY MAIDS in den 80ern. Keine schlechte Referenz, wenn man mich fragt! Der sehr melodische Refrain von 'Edge Of A Dream' dürfte trotz seiner Energie auch Melodic Rockern gefallen, die sich sonst in gemäßigteren Zonen aufhalten. Einen schleppenden Rhythmus, Virtuosität an den Gitarren und mitreißende Melodien so zu kombinieren wie bei 'Let The Kingdom Burn', das schafft sonst nur SAVATAGE. Eine schöne Überraschung ist das abschließende 'Pegasus Fantasy'. Ich habe eine kleine Weile gebraucht, um zu erkennen, dass hier auf Japanisch gesungen wird. Es handelt sich um eine Coverversion eines Tracks der japanischen Band MAKE-UP, der aus der Anime-Serie "Saint Seiya" stammt. Übrigens hat auch das deutlich seichtere Original durchaus Charme.
An "Fatal Encounter" ist keine Sekunde Füllmaterial auszumachen. Alles wirkt wohldurchdacht und auf die Gesamtwirkung des Albums abgestellt, das vor purer Spielfreude nur so strotzt. Eine erstklassige Produktion, eine perfekt harmonierende Instrumentalfraktion und ein überragender Sänger sind Teile der Erfolgsformel. Das von Jarred Hageman gestaltete Artwork passt perfekt zu diesem Juwel des schwedischen Heavy Metals. Daher mein Rat: Besser gleich verhaften!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens