AIRBORN - D-Generation
Mehr über Airborn
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Remedy Records / Zomba Records
- Release:
- 27.10.2003
- Creation
- Survivors
- Cosmic Rebels
- Extraterrestrial Life
- Dominators
- Heavy Metal Wars
- Firestorm
- D-Generation
- War Is The H-Word
- Wired Dreams
- Zed
- Crystal Skulls
- Regeneration
- Astronomy
Wenn über die italienische Metal-Szene gesprochen wird, dann geht es meistens um Bands wie RHAPSODY oder LABYRINTH, die dem klassischen und symphonischen Stil zugetan sind, doch AIRBORN heben sich als positive Ausnahme-Erscheinung aus der Masse der italienischen Metal-Bands hervor und haben mit einem relativ eigenständigen Sound und einer klaren Zukunftsvision entgegen der gängigen Trends ihren eigenen Stil gefunden, der als Mischung aus Bands wie GAMMA RAY, IRON SAVIOR, BLIND GUARDIAN oder HEAVENS GATE bezeichnet werden kann.
Die seit 1996 bestehende Band zeigte ihr Potenzial bereits zwei Jahre später mit der selbstproduzierten Demo-CD "Born To Fly", die weltweit gute Reviews abräumte. Zur Jahrtausendwende tat sich die Band dann mit Produzent Piet Sielck zusammen um das Debütalbum "Against The World" in den Hamburger Powerhouse Studios aufzunehmen. Das Album wurde sowohl von der Presse als auch den Fans ziemlich positiv aufgenommen, da man es zur Überraschung aller nicht mit einem weiteren RHAPSODY-Clone zu tun hatte.
Mir ihrem neuen Album "D-Generation" sind AIRBORN im Jahre 2003 zurück, und wiederum konnte Piet Sielck als Produzent und Mitstreiter gewonnen werden...
Los geht es mit dem instrumentalen Intro 'Creation', das jedoch nicht - wie bei vielen Landsleuten - von Keyboard-Geplänkel dominiert wird, sondern hier haben bereits die Gitarren die Oberhand. Dieses Stück leitet dann auch direkt über in den eigentlichen Opener 'Survivors', der gleich richtig knackig aus den Boxen tönt. Zwar kommen auch bei AIRBORN typische Stilelemente wie schnelle Gitarrenläufe und ein doublebass-lastiges Drumming zum Einsatz, aber die Heaviness bleibt hier keinesfalls auf der Strecke. Und was schon bei diesem ersten Song auffällt, ist der Gesang von Alessio Perardi, der ganz und gar nicht in die Kiske-Clone-Schublade passt. Seine Stimme ist zunächst auch gar nicht besonders angenehm, aber wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dann fügt sie sich hervorragend in das Song-Bild ein.
'Cosmic Rebels' ist vom Tempo ein bisschen gemäßigter ausgefallen, kann aber durch den stampfenden, jedoch recht druckvollen Rhythmus überzeugen und ist ein ordentlicher Song zum Headbangen! ;-)
Bei 'Extraterrestrial Life' ziehen AIRBORN das Tempo wieder deutlich an, und so werden hier schnelle, kräftige Gitarrenriffs und ein nach vorne peitschendes Drumming mit einem prägnanten Chorus gepaart. 'Dominators' fällt anschließend fast in Midtempo-Bereiche zurück, aber durch harte Gitarrenriffs und die mehrstimmigen Chöre drückt auch dieser Song ziemlich heavy aus den Boxen. Bei 'Heavy Metal Wars' geht es tempo-mäßig nur ein wenig schneller zur Sache, aber das knackige Riffing und das druckvolle Drumming machen aus diesem Song das, was man bei einem solchen Titel erwartet, nämlich einen richtigen Headbanger. Das folgende 'Firestorm' ist dann aber ein High-Speed-Geschoss erster Güte und fegt alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Der mehrstimmige Chor ist zwar recht minimalistisch ausgefallen, passt aber gerade deswegen gut zum Song. Beim Titeltrack 'D-Generation' hat Sänger Alessio Perardi erstmal Pause, aber die verbleibende Rest-Band kommt auch ohne ihn ganz gut klar. Das Stück ist somit recht ordentlich, auch wenn die Kinnlade nicht zwangsläufig nach unten knallen muss. Bei 'War Is The H-Word' tritt dann aber wieder die gesamte Band an und frönt mal wieder hauptsächlich dem gemäßigteren Tempo. Der mehrstimmige Chorus ist fast schon zu eingängig geworden, aber dafür entschädigt glücklicherweise der schnelle, rifflastige Mittelteil. Auch 'Wired Dreams' ist am ehesten dem Midtempo-Bereich zuzuordnen, aber bei diesem Song steht ja auch nicht unbedingt das Tempo im Vordergrund. Passend zum Titel ist die Gitarrenarbeit etwas gewöhnungsbedürftig ausgefallen und dementsprechend weniger eingängig ist das Stück geworden. Ganz anders dagegen 'Zed', das eine für das Genre typische Ballade geworden ist. Mit 'Crystal Skulls' ziehen AIRBORN das Tempo noch einmal an, und zwar ordentlich. Mit schnellen Gitarrenriffs und doublebass-lastigem Drumming geben sie ordentlich Gas, ohne jedoch die entsprechende Heaviness vermissen zu lassen - ganz großartig! Das war's dann aber auch schon fast, denn mit dem atmosphärischen Outro 'Regeneration' endet das Album schließlich...
Auf der limitierten Erstauflage wird es auch noch einen Bonus-Track geben, und zwar eine Cover-Version des BLUE OYSTER CULT-Klassikers 'Astronomy', an dem sich auch schon METALLICA vergangen haben. Die AIRBORNsche Neuauflage kommt hierbei sehr kraftvoll daher und kann als absolut gelungen bezeichnet werden, da die Italiener dem Song ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken können...
Unter dem Strich ist "D-Generation" also ein recht gut gelungenes Album (von dem unsäglichen Cover einmal abgesehen), das sehr viel Spaß bereitet. Natürlich gewinnen die Italiener mit dieser Scheibe keinen Innovationspreis, aber das hat vermutlich auch niemand von ihnen erwartet. Und wenn man dann noch den Wir-kommen-aus-Italien-und-klingen-nicht-wie-RHAPSODY-Bonus berücksichtigt, dann kann man dieses Album durchaus weiterempfehlen - zumindest an Fans der eingangs erwähnten Bands. Reinhören kann jedenfalls nicht schaden...
Anspieltipps: Cosmic Rebels; Firestorm; Crystal Skulls
- Redakteur:
- Martin Schaich