AKELEI - De Zwaarte Van Het Doorstane
Mehr über Akelei
- Genre:
- Atmospheric Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenpressung/Eigenvertrieb
- Release:
- 27.10.2010
- Verlangen
- Meer dan Je Ziet
- De Zwaarte
- Een Droom In 6/8
- Duett
Grachten-Doom aus Holland: Vielleicht die falsche Musik für den kommenden Frühling.
Des Nachts, wenn die Welt außerhalb meines Fensters langsam zum Erliegen kommt, die Lichter verblassen, auch bei mir das Zimmer nur noch goldgelb von meiner Nachttischlampe erhellt wird und die Stille der Ruhe sich ausbreitet kann man ihn schon hören, den eisigen Wind des nahenden Winters. Pfeifend drückt er sich durch die Ritzen in den schlecht isolierten Fenstern und ich bin froh eine wärmende Decke zwischen mir und der unwirtlichen Kälte des Raumes ziehen zu können. Während sich langsam wohlig die Wärme des Tees in Händen und Bauch unter der Decke ausbreitet, schleicht sich langsam ein Gefühl zwischen Wehmut und Geborgenheit, Wärme und Sehnsucht, einsamer Stille und innerer Ruhe heran und füllt mich angenehm aus.
Ich denke, genau diese Gefühle kennt jeder zu Genüge, und eben diese beschleichen mich mehr als nur einmal beim Hören des 2010 erschienenen Albums "De Zwaarte Van Het Doorstane" der Holländer AKELEI. Gerade, dass AKELEI niederländische Texte für ihre verwobenen Gesangsarrangements verwenden, macht einen Teil ihrer Magie aus, klingt doch alles greifbar nahe und doch nebulös, was dank der tollen Musik aber auch kaum nötig ist. Aber auch die superben ineinander verwebten Gitarren dürfen nicht unerwähnt bleiben. In Bei jedem Lied teilt sich mindestens eine Clean-Gitarre das Fundament mit warmen, transparent produzierten Gitarrenwänden und schafft so eine einmalige Atmosphäre, die mich am ehesten an Bands wie FUNERAL erinnert. Nicht umsonst beschreibt sich die Band als "Atmospheric Doom", was zwar wieder mal eine unnötige Schublade aufreißt, aber eigentlich auch passt und zusammen mit den rotgelb gehaltenen Covern eine wunderbar heimelige Stimmung ergibt. Auch wenn es vielleicht mehr als einen oder zwei Durchläufe benötigt, die über 10 Minuten langen Kompositionen zu erfassen, wird man am Ende von einer Vielzahl mitreißender Melodien überrascht werden. Einzig den Gesang könnte man als Schwachpunkt sehen, doch für mich passt der (gewollt?) in den Hintergrund gemischte, eher ferne Gesang prima zum Rest, entsteht doch der Eindruck, vom Nebel umspült eine Stimme zu vernehmen, deren Distanz man nicht einschätzen kann.
Wer etwas mit WARNING, FUNERAL, THE 3RD & THE MORTAL oder gerade auch UNSILENCE und ähnlichen Bands anfangen kann: auf der Seite der Band kann man sich das 2008er Demo, die Single sowie das erste Album komplett und kostenlos herunterladen. Es lohnt sich garantiert!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Simon Volz