AKERCOCKE - Choronzon
Mehr über Akercocke
- Genre:
- Avantgarde Black Metal
- Label:
- Earache
- Release:
- 20.10.2003
- Praise The Name Of Satan
- Prince Of The North
- Leviathan
- Enraptured By Evil
- Choronzon
- Valley Of The Crucified
- Bathykolpian Avatar
- Upon Coriacious Wings
- Scapegoat
- Son Of The Morning
- Becoming The Adversary
- Goddess Flesh
In ihrer Heimat England werden AKERCOCKE bereits auf eine Stufe mit CRADLE OF FILTH gestellt, eine Ehre, die nur wenigen Extrem-Metal-Bands bisher zu Teil wurde. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob es sich bei der Gruppe um ein Hype-Produkt handelt, als welches AKERCOCKE zumindest in vielen Publikationen beschrieben werden oder ob diese Band wirklich das musikalische Potenzial hat um mit den befreundeten Jungs um Dani Filth gleichzuziehen.
Rein stilistisch bestehen jedoch einige Unterschiede zu CRADLE OF FILTH, wobei vor allem die Nutzung des Keyboards eine vollkommen andere Gewichtung bekommt. Von Opulenz ist hier keine Spur, vielmehr werden die Tasten auf dem neuen Album "Choronzon" dazu benutzt eine mystische Atmosphäre zu kreieren, einen Effekt, den die Briten auch mit dezentem Einsatz erreichen können.
Weiterhin sind die Death Metal-Elemente bei AKERCOCKE um einiges präsenter, hörbar vor allem in den riffbetonten Midtempo-Passagen und den herben Grunz-Attacken.
Aber der gravierendste Unterschied besteht in der Gesamtqualität der zwölf Songs, denn diese können sich zu keiner Zeit mit den britischen Millionensellern messen. Sowohl in den verschachtelten, mit avantgardistischen Zutaten gewürzten Einstiegsnummern `Praise The Name Of Satan´ und `Leviathan´ als auch im schleppenden, nordisch (BORKNAGAR) angehauchten `Valley Of The Crucified´ tun sich zahlreiche Mängel auf. Stetige Tempowechsel, schwer nachvollziehbare Breaks und recht anstrengender Kreischgesang - der Hörer wird einfach mit diesem dicken Packen an Songfragmenten überfordert. Die Songs besitzen keine klare Linie und erzielen die Wirkung einer unausgeklügelten Aneinanderreihung von irgendwelchen Riffs. Vielseitigkeit hin oder her, manchmal ist weniger einfach mehr.
Erst zum Ende und rückblickend viel zu spät sind gefestigte Strukturen erkennbar, wobei die Steigerung von Aggressivität und (!) Melodie ein netter Nebeneffekt ist, der Nummern wie `Bathykolpian Avatar´ und das leicht traditionelle `Scapegoat´ erst genüsslich hörbar macht.
Insgesamt ist dies aber deutlich zu wenig für eine Gruppe, die den Anspruch besitzt mit ihrer satanischen Musik an die britische oder gar europäische Black Metal-Spitze zu gelangen. Da ist man zweifellos mit den letzten Ergüssen von CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR besser bedient und sollte über eine Anschaffung von "Choronzon" erst dann nachdenken, wenn zum Ende des Monats noch genügend Geld für eine weitere Black Metal-Platte vorhanden ist. Essentiell ist der aktuelle Release jedenfalls nicht, auch wenn man der Band besonders zum Schluss hin ein hohes Potenzial zusprechen muss.
Anspieltipps: Bathykolpian Avatar, Scapegoat, Son Of The Morning
- Redakteur:
- Björn Backes