AKREA - Lebenslinie
Mehr über Akrea
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Drakkar/Sony
- Release:
- 24.04.2009
- Aufbruch
- Imperium
- Schwarzer Kern
- Dieser Klang
- Sigmea
- Trugbild
- Rachsucht
- Bis Zum Ende Der Welt
- Tribock
- Ein Leben Lang
- Verlust
Melodic Death Metal mit metaphernreichen deutschen Texten und einer klaren künstlerischen Linie. AKREA haben zwar keine goldenen Lorbeeren verdient, doch an der Qualität ihres Erstlings ändert das nur herzlich wenig.
Ich war schon ganz gespannt, was mich da erwartet mit dieser Band. Pagan oder Melo-Death? Anfangs war alles mehr oder weniger ein getrübter Gedankensee. Aber die nahe Bayreuth stammenden AKREA haben schon ein bisschen was Eigenes. "Lebenslinie" verknüpft gekonnt melodische Sensenmann-Nagelei skandinavischer Machart mit Black-Metal-Elementen und Pagan-Versatzstücken a là EQUILBRIUM und AMON AMARTH. Als Endprodukt stehen düstere Hookline-Mitgröhlsongs, die mal märchenhaft-finster, mal knallig-jagend ihren Weg in Kopf und Herz von Leib und Seele finden. Die einzelnen Nummern sind gekennzeichnet von feinfühliger Melodieführung, satten und zweckdienlichen Riffs, ohrwurmhaften Refrains und dem nötigen Drive, der kaum über die 210bpm-Marke hinausgeht. Und genau so soll es auch sein. Mehr Tempo, mehr Double-Bass, mehr Blast Beats und mehr Geschreddere – dann würden die Lyrics untergehen und (und das nicht zu kurz) die Rhythmen ihre Gewichtigkeit einbüßen. Auch auf Moll-Gitarrenakustik und Flüstergesang legt man großen Wert, was zu der Ausrichtung und Grundstimmung des Albums wahrlich vorzüglich passt.
An mancher Stelle ergeben zwar diverse Bridges wenig bis gar keinen Sinn (wie z.B. in 'Sigmea' oder 'Rachsucht') und auch über so manche Ecken-Unstimmigkeit könnte man streiten, nichtsdestotrotz sollte man diesem Debüt eine Chance geben. Gruftiehaften Sadomaso-Selbstverstümmelungen wird sich der gemeine Fan extremer Mucke zwar weniger hingeben, doch vermag "Lebenslinie" einem nachdenklich und verträumt zu stimmen. Und das heißt schon etwas. Schließlich reden wir hier nicht von Gothic oder weinelndem Grunge oder pubertär pinkelndem Emo (ohne jetzt diese Stile per se zu verurteilen). Ja, der Instrumentalabschluss 'Verlust' hat sogar etwas Majestätisches. Mit dieser Linie kann man ruhig weiter fortfahren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Markus Sievers