AKREA - Lügenkabinett
Mehr über Akrea
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Drakkar (Sony Music)
- Release:
- 22.10.2010
- Vier Sonnen
- Meteor
- Auf Los Geht's Los
- Versprochen Ist Versprochen
- B?hne Frei
- Guten Tag
- Ach Was Bist Du Sch?n...
- ...So Sch?n
- Auf Leisen Sohlen
- Zwischen Den Wetten
- Wilde Flut
Schwedenstahl aus der Oberpfalz
Kontraste...manchmal sind sie beängstigend. Wer hätte denn beim Blick auf das Cover des neuen ARKEA-Releases schon melodischen Death Metal erwartet? Oder sieht man sich hier einfach von Vorurteilen, resultierend aus der persönlichen Erfahrung geblendet? Nun, es macht stellenweise einen befremdlichen Eindruck, was hier musikalisch und visuell zusammenwachsen soll. Doch bewertet wird am Ende nur Erstgenanntes. Und hier haben ARKEA eigentlich sehr gute Argumente - vielleicht auch wegen des Überraschungseffekts...
Die Zeichen werden jedenfalls relativ bald auf Sturm gesetzt, und das mit Pauken und Trompeten. ARKEA geben in den ersten Tracks besonders viel Gas, zelebrieren hierbei die perfide Melodik der einzelnen Kompositionen und lassen die Brachialität auch in den kurzen sphärischen Parts nicht abreißen. Abrissbirnen wie 'Auf los geht's los' oder 'Meteor' mögen in diesem Zusammenhang zwar keinen Originalitätspreis mehr verdienen, erfüllen ihren Zweck aber ebenso wie die Göteborg-Soundalikes 'Bühne frei' und 'Wilde Flut', von denen die Band über die dreiviertelstündige Gesamtstrecke noch einige weitere Beispiele verteilt hat. Fragt sich also, was jetzt auf "Lügenkabinett" wirklich mitreißend ist. Nun, die Antwort mag eigenartig klingen, doch es ist zu einem großen Teil die sehr gut inszenierte Symbiose aus deutschen Texten und schwedischer Urgewalt. ARKEA arbeiten die hiesige Sprache sehr offensiv in das Konzept ein und nutzen deren Ausdruckskraft vor allem in den nicht ganz so flotten Stücken zu Beginn des Albums. Hört sich blöd an? Womöglich, aber es ist nunmal Fakt, dass die Verquickung besonders gut gelungen ist und Stücke wie 'Vier Sonnen' und 'Versprochen ist versprochen' unheimlich von dieser konzeptionellen Ausrichtung profitieren.
Schade hingegen ist, dass zum Ende hin ein wenig die Puste ausgeht. Die weiteren Besonderheiten bleiben aus, und wenn man nicht gerade die Limited Edition entführt hat, die eine Neuaufnahme von 'Ahnenrausch' sowie ein umarrangiertes, mit Texten versehenes Cover des APOCALYPTICA-Tracks 'Distraktion' bietet, wünscht man sich hier und dort noch etwas mehr Aufregung.
Aber immerhin: Für die Befürchtungen, die das Cover suggeriert, wird man auf "Lügenkabinett" noch mehr als ansprechend entschädigt. ARKEA bieten soliden Melo-Death mit einigen echten Highlights - und eben der nicht zu verachtenden deutschen Sprache!
Anspieltipps: Meteor, Bühne frei, Wilde Flut
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes