AKRIVAL - Vitriolic
Mehr über Akrival
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Pictonian Records
- Release:
- 21.06.2008
- Vitriolic Circles
- Striving For Antipathy
- Straight Path To Disintegration
- Lost Man's Domain
- Thorn
- Moor Of Mercilessness
- Your Last Breath
- Desperate Fight
- War Commands
Die Berliner Black-Metaller, deren Debüt mir vor einiger Zeit richtig gut gefallen hat, sind nun endlich mit einem Nachfolger am Start, für den sich zum Glück auch ein Label gefunden hat - wenn auch nur die kleine Plattenfirma Pictonian Records aus Frankreich. Aber was will man machen, wenn die großen Firmen auf ihren Lauschern sitzen?
Wie schon "Enigmas Of The Contradictory Nature" ist auch "Vitriolic" eine gute Scheibe geworden, die Black Metal von seiner garstigen, aber doch technischen Seite zeigt. Es gelingt den auf zwei Positionen umbesetzten Hauptstädtern hervorragend, in Sachen instrumentaler Fähigkeiten und zeitgemäßer Produktion auch gehobenen Ansprüchen gerecht zu werden, ohne dabei das im Black Metal zwingend erforderliche kantige und kompromisslose Antlitz gegen glattpolierte Charttauglichkeit zu tauschen.
Ganz egal, ob es ein Break-Inferno wie 'Straight Path To Disintegration' oder ein Song mit herrlich abgedrehtem Bassspiel wie 'Lost Man's Domain' ist, spannende Fills wie bei 'War Commands' oder die geistreichen, ja fast jazzigen Momente bei 'Your Last Breath' sind: Im Hause AKRIVAL sitzen die kleinen Details an der passenden Stelle, dennoch kommt die Truppe nie in die Situation sich zu verzetteln oder den Hörer zu überfordern. Trotz der enorm facettenreichen Aufbauten und der vielen musikalischen Motive, welche die Songs durchziehen, haben alle Kompositionen einen roten Faden und Dreh- und Angelpunkte, an denen sich die Sinne festhalten können.
Selbst bezeichnet die Band ihren Stil inzwischen als Black/Death-Mischung zwischen ABIGOR und ATHEIST, was ein Stück weit zutreffend ist. Atmosphärischer ('Moor Of Mercilessness'), progressiver ('Desperate Fight') und doch gnadenlos harter Black Metal trifft auf die Elemente des technischen Death Metals. Doch der Schwerpunkt ist hier ganz klar im schwarzmetallischen Metier zu suchen, und das gefällt mir, da gerade in diesem Bereich die technische Komponente nicht so oft betont wird, während Frickel-Deather ja inzwischen wie die Pilze aus dem Boden schießen und leider fast alle gleich klingen. Das lässt AKRIVAL den Kopf aus der grauen Masse erheben und für mich zu einer sehr vielversprechenden Band wachsen, auch wenn die Zielgruppe natürlich überschaubar bleiben dürfte.
Anspieltipps: Straight Path To Disintegration, Your Last Breath, Moor Of Mercilessness, Desperate Fight
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle