ALAN PARSONS PROJECT, THE - The Turn Of A Friendly Card (35th Anniversary Edition)
Mehr über Alan Parsons Project, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sony
- Release:
- 06.11.2015
- May Be A Price To Pay
- Games People Play
- Time
- I Don’t Wanna Go Home
- The Gold Bug
- The Turn Of A Friendly Card (Part One)
- Snake Eyes
- The Ace Of Swords
- Nothing Left To Lose
- The Turn Of A Friendly Card (Part Two)
- May Be A Price To Pay (Intro Demo)
- Nothing Left To Lose (Basic Backing Track)
- Nothing Left To Lose (Chris Rainbow Vocal Overdub Compilation)
- Nothing Left To Lose (Early Studio Version with Eric’s Guide Vocal)
- Time (Early Studio Attempt)
- Games People Play (Rough Mix)
- The Gold Bug (Demo)
- May Be A Price to Pay (Eric’s Songwriting Diary)
- Games People Play (Eric’s Songwriting Diary)
- Time (Eric’s Songwriting Diary)
- I Don’t Wanna Go Home (Eric’s Songwriting Diary)
- The Turn of a Friendly Card (Eric’s Songwriting Diary)
- Snake Eyes (Eric’s Songwriting Diary)
- Nothing Left to Lose (Eric’s Songwriting Diary)
- TOFC /Snake Eyes/ I Don’t Wanna Go Home (Eric’s Songwriting Diary)
- May Be A Price to Pay (Early Version – Eric Guide Vocal & Unused Guitar Solo)
- Games People Play (Early version – Eric Guide Vocal)
- Time (Orchestra & Chris Rainbow Backing Vocals)
- The Gold Bug (Early Reference Version)
- The Turn of a Friendly Card Part 1 (Early Backing Track)
- Snake Eyes (Early Version – Eric Guide Vocal)
- The Ace of Swords (Early Version with Synth“Orchestration“)
- The Ace Of Swords (Early Version with Piano on Melody)
- The Turn of a Friendly Card Part Two (Eric Guide Vocal and Extended Guitar Solo)
- Games People Play (Single Edit)
- The Turn of a Friendly Card (Single Edit)
- Snake Eyes (Single Edit)
Neuausgabe des fünften Albums der Progger.
Mittlerweile sind diverse Klassiker alt genug, um mit besonderen Jubiläumseditionen geehrt zu werden. Dazu gehört sicher auch "Turn Of A Friendly Card" des THE ALAN PARSONS PROJECT, das im Jahr 1980 sehr beeindruckenden Progressive Rock bot, aber immer im Schatten des großen Meisterwerks "Tales Of Mystery And Imagination" stand.
Aber unverdienterweise, denn tatsächlich ist "Turn Of A Friendly Card" ein starkes Album, das zwar kommerziell nur einen mittelmäßigen Erfolg hatte und zwei Singles hervorbrachte, den Ohrwurm 'Games People Play' und das ruhige Schmalzstück 'Time', aber vor allem mit dem langen Titelstück beeindruckte. Dazu der tolle bombastische Opener 'May Be A Price To Pay', das spannende Instrumentalstück 'The Gold Bug' und als einziges mittelmäßiges Lied 'I Don't Wana Go Home', und fertig ist ein gutes, wenn auch ein wenig in die Jahre gekommenes Album auf dem Übergang aus dem Siebziger Prog zum Achtziger Pop der Band. In die Jahre gekommen, weil Disco-Anleihen und Funk-Elemente doch deutlich Kinder der musikalischen Zeit sind. Aber dennoch kann das eigentliche Album weiterhin überzeugen und gehört sicher, trotz einer gewissen unterschwelligen Unoriginalität im Kontext des Bandvermächtnisses, zu den Topwerken Alan Parsons'. Zu dem Album selbst gibt es daher ein klares Urteil: Sollte man kennen, und am besten auch haben.
Doch welche Version? Nachdem das Album 2007 bereits einmal remastered wurde, liegt nun mit der 35th Anniversary Edition eine erweiterte Ausgabe vor, die normalerweise alle anderen aus dem Weg räumen müsste. Am Konjunktiv kann man erkennen, dass dies nicht uneingeschränkt mein Urteil ist. Denn neben einem erneuten Remaster, bei dem ich allerdings keinerlei Unterschied zum 2007er erkenne, was aber durchaus an meiner Ausrüstung liegen mag, liegt bei solchen Deluxe-Ausgaben immer ein starkes Augenmerk auf den Bonusstücken. Davon bietet diese vorliegenden Doppel-CD gleich 27, davon immerhin 17, die bis jetzt unveröffentlicht waren. Nur leider wüsste ich nicht, wann ich die zweite CD jemals wieder einlegen würde. Denn was als Bonustracks angekündigt wird, entpuppt sich ausschließlich als andere Versionen, Abmischungen, Demos und Studioouttakes der auf dem Album enthaltenen Stücke.
So kann man einfach mal die Rechnung aufmachen. Wir haben zusätzlich zu der endgültigen Albumversion folgende Zusätze in Form von anderen Versionen und Fragmenten: viermal 'May Be A Price To Pay', viermal 'Games People Play', dreimal 'Time', einmal ’I Don't Wanna Go Home’, zweimal 'The Gold Bug'. Dazu vierzehn verschiedene Teile und Ausschnitte aus dem langen Epos 'Turn Of A Friendly Card'. Diese reichen von interessanten alternativen Versionen bis zu rohen ersten Fragmenten mit eher rudimentären Demogesängen, die ausschließlich dem Fan, der an dem Entstehungsprozess eines Liedes großes Interesse hat, zusagen werden. So gesehen enthält die Jubiläumsedition quasi alles, was irgendwo auf Tapes übriggeblieben ist, oftmals auch ohne Rücksicht auf die allgemeine Hörbarkeit des Materials.
Was aber lobenswert ist, ist das Booklet. Zwanzig Seiten mit ein paar warmen Worten einige Musiker, zahlreichen Zeitungsausschnitten und Fotos, allen Texten und Liner Notes zu den Bonusstücken. Letztere sind dann auch tatsächlich interessanter, wenn man die Hintergründe mitliest, doch auch das nur einmal. So gesehen wertet das Booklet die Version zwar auf, aber auch da ist die Halbwertszeit einiger Seiten recht eingeschränkt.
Deswegen ist die 35th Anniversary Edition von "Turn Of A Friendly Card" eine zwiespältige Angelegenheit. Das eigentliche Album sehr gut, die Idee der Bonustracks grundsätzlich lobenswert, aber eben nur für eingefleischte Fans interessant. So kommt es also darauf an, was man erwartet. Das ursprüngliche Album ist auf dem 2007er Remaster genauso gut erhältlich. Nur wenn man wirklich Interesse an dem Entstehungsprozess hat und einem ein paar zusätzliche Bilder auch einen höheren Preis wert sind, drängt sich die neue 2015er Version auf.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger