ALBERT BELL'S SACRO SANCTUS - Sword of Fierbois
Mehr über Albert Bell's Sacro Sanctus
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 30.09.2022
- Sword Of Fierbois
- War, Metal, Leather
- Rise Of The Scimitar
- Hail The Hammer
- Clarions Of War
- Imperator
- For God, King And Country
- The Maiden From Lorraine
- Blood At Orléans
- Flight Of The Witch
- Ember Eyes
Eine maltesische Geschichtsstunde mit VENOM-Untermalung?
Ein neues Album von unserem maltesischen Doom-Maniac Albert Bell, den die meisten wahlweise als Bassisten und Sprachrohr der epischen Doomster FORSAKEN oder als Veranstalter des Malta Doom Metal-Festivals her kennen werden. Da es sowohl im Hause FORSAKEN, wie leider auch bei NOMAD SON, seit Jahren kein neues Material zu vermelden gibt, hat sich Albert seiner zweiten musikalischen Liebe zugewendet und mit SACRO SANCTUS eine Band aus dem Boden gestampft, die sich musikalisch eher an alten VENOM und MOTÖRHEAD orientiert.
Damit ist die Grundrichtung schon mal festgelegt: Es dominiert räudig-roher Heavy Metal der alten Schule, zumeist eher schmutzig und simpel, manchmal aber gar etwas episch. Alberts Organ passt dabei ganz hervorragend zu diese Ausrichtung. Er klingt nämlich richtig schön roh, rotzig und räudig. Mit dem Mikrophon irgendwo im Gurgelzentrum wird halt die beste Melodie zum rasiermesserscharfen Ohrenkitzler.
So brettert das Duo – neben Albert hören wir an der Taktvergabe noch Steve Lombardo – mit dem titelgebenden Opener gleich wild galoppierend aus der Anlage. Schön druckvoll bollern die Riffs durch die Botanik, wobei man in dieser Nummer auch gleich ein Fingerchen für minimal ausgewogene Abwechslung beweist. Die Gitarrenmelodie in der zweiten Hälfte erfreut den Hörer und auch der giftige Gesangspart lässt aufhorchen. Toller Start!
Leider wird es danach etwas zäh, denn die nachfolgenden Songs ähneln sich alle zu sehr, um tatsächliche Höhepunkte zu erzeugen. Lediglich bei 'Hail The Hammer' klöppelt meine Faust beharrlich auf der Tischplatte herum. Scheint ein guter Marschrhythmus zu sein. Weit aufgerissene Ohren gibt es aber wieder beim achtminütigen 'Clarions Of War'. Hier stampfen ganze Armeen mit schwerem Geschütz durch den Morast, während eine heroische Melodie die Luft erfüllt. Wenn dann Ende dann sogar noch ein mehrstimmiger Kampfgesang ertönt, ist meine Glückseligkeit perfekt. Geht doch!
Das mächtige 'Imperator' schlägt dann in eine sehr ähnliche Richtung und hält die geballte Faust im Anschlag. Leider ist die zweite Hälfte des Albums für meine zarten Ohren dann zu gleichförmig. Jeder Song für sich macht Laune, aber insgesamt brauche ich alte Prognase dann auch mal eine Tube Primzahlrhythmik in meinem Venom-Gebräu. Das ist natürlich für Freunde dieser Stilistik paradoxer Plumperkwatsch, aber ich kann nichts für meine Ohren.
So ist "Sword Of Fierbois" ein mächtig sympathisches Album, aus welchem das Herzblut eines Vollblut-Metallers mit jeder Faser heraustropft und welches auch optisch und lyrisch sehr detailverliebt daherkommt. Die historische Abhandlung in den Texten ist nämlich auch schon wieder mehr als spannend. Leider zählt für mich in erster Linie die Musik und da gibt es für mich leider ein paar Längen. Aber das würde ich alter Ketzer auch bei fast allen VENOM-Alben so schreiben. Dies nur, damit ihr wisst, wie diese Aussage einzuschätzen ist.
Happy fistraising!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae